Vom Unimog über die Kommunalpolitik und Stadtgeschichte bis hin zur Erwachsenenbildung und dem Gesang
Der Initiator und Ehrenvorsitzendes des Unimog-Club Gaggenau, Michael Wessel, wurde diese Woche für sein langjähriges ehrenamtliches Engagement in den Bereichen der Wirtschafts- und der Industriegeschichte und die Stadt-Geschichte Gaggenaus mit dem Bürgerpreis 2023 der Stadt Gaggenau ausgezeichnet. Die Laudatio hielt Oberbürgermeister Michael Pfeiffer anläßlich des Neujahrsempfangs der Stadt Gaggenau:
“Sehr verehrter, lieber Herr Wessel,
wer lokalhistorisch und industriegeschichtlich unterwegs ist, ist bei Ihnen an der richtigen Adresse. Profunde Kenntnisse paarem sich hier mit ausgesprochener Akribie, ein sicheres Gespür für die Interessen der Zeit mit einer spitzen Feder und eine lebendige Kommunikationsbereitschaft mit einem tragfähigen bewährten Netzwerk. Wenn das alles zusammenkommt, dann können sich wir interessierten Leserinnen und Leser nur freuen. Ob jetzt über einen fundierten Artikel in der Tagespresse oder einer Fachzeitschrift, über ein neues Buch von Michael Wessel oder über die Neuauflage eines geschichtlichen Standardwerks. Für das Badische Tagblatt schreibt er seit 60 Jahren. Hinzu kommt, dass Michael Wessel, der die 76-Jahres-Marke passiert hat, vollkommen offen für neue Medien ist und im Internet eine ganz ausgesprochen erfolgreiche und fleißige Gewandtheit an den Tag legt, die manchen Jüngeren nur erblassen lässt. Ob jetzt auf Facebook, Insta, Twitter, LinkedIn, TikTok …
1947 im Norden Deutschlands geboren, führten auch die Wege von Michael Wessel schon früh nach Gaggenau und später zur Firma mit dem Stern. Hier durchlief er eine Ausbildung zum Industriekaufmann, wurde Exportsachbearbeiter und setzte dann noch ein Studium drauf, das er als Diplombetriebswirt abschloss, um schließlich zum Personalleiter und Verantwortlichen für die Öffentlichkeitsarbeit und innerbetriebliche Kommunikation im Benzwerk Gaggenau aufzusteigen.
Und hier liegt auch sein Faible für den Unimog begründet, dem er zunächst in Buchform ein Denkmal setzte. Als Initiator und Triebfeder hob er 1993 den Unimog-Club Gaggenau aus der Taufe, an dessen Spitze er 15 Jahre lang stand, dessen Ehrenvorsitzender er heute ist und der mit über 8.000 Mitgliedern in 49 Ländern mitgliederstärkster Verein Gaggenaus und größter Mercedes-Markenclub weltweit ist. Auf diesem Fundament konnte dann auch das Unimog Museum wachsen, wobei Michel Wessel auch hier ein Mann der ersten Stunde war. Später ist es ihm gelungen, ein Originalexemplar des Orient-Express, des in den 1890er-Jahren in Gaggenau hergestellten ersten marktfähigen, benzingetriebenen, patentierten und preisgekrönten Fahrzeugs, an Land zu ziehen. Es steht im Unimog Museum. Kein Wunder, dass ihn die Daimler AG mit dem „Mercedes-Benz Silverstar“ geehrt hat, was in der Tat eine nahezu singuläre Auszeichnung ist, zumal sie nur einmal jährlich weltweit vom Vorstandsvorsitzenden verliehen wird.
Doch Herr Wessel hat seinen Weg geweitet und der an Persönlichkeiten und Werken reichen Gaggenauer Wirtschafts- und Industriegeschichte etliche Denkmale in Buchform gesetzt. Ob jetzt dem legendären Industriepionier Michael Flürscheim oder überhaupt dem Industriestandort Gaggenau mit einem Aufsatz in der jüngsten Publikation über „100 Jahre Stadt Gaggenau“. Auch sein Wohnort Ottenau profitierte von den umfassenden und tiefgründigen Recherchen Michael Wessels.
In den frühen Jahren 1980 bis 1992 war er auch Gaggenauer Gemeinderat der SPD-Fraktion. Die Hochschule Karlsruhe ehrte ihn 2002 für 25-jährige Kooperation und 20-jährige Lehrtätigkeit mit der goldenen Ehrennadel. Darüber hinaus ist Herr Wessel seit vielen Jahrzehnten ein eifriger Sänger der Sängervereinigung Ottenau und hier besonders der Saubergpatzen, für die er über hundert Mal treffsichere Texte schrieb. Vom Unimog über die Kommunalpolitik und Stadtgeschichte bis hin zur Erwachsenenbildung und dem Gesang: Das ist ein wahrlich umfassendes Engagement, das heute zu ehren ist. Das Gute und Bleibende daran sind die zahlreichen schriftlichen Zeugnisse, die man sich in Buchform griffbereit in den Schrank stellen oder online zu Gemüte führen kann. Auf ihre Kosten kommt die Leserschaft von Ihnen immer! Deshalb, lieber Herr Wessel, bitte ich Sie, den Vater zweier Kinder und den Opa von zwei Enkeln, jetzt hier nach vorne, um Ihnen auf Beschluss des Gemeinderats von Gaggenau den „Bürgerpreis der Stadt 2023“ auszuhändigen.”
Weitere Bürgerpreisträger sind Herrn Josef Hartmann und Manfred Vogt. Hartmann erhielt den Preis für das Jahr 2022. Er war von 2010 bis 2022 Vorsitzender der Gaggenauer Tafel. Ebenfalls für vielfältiges bürgerschaftliches Engagement wurde Manfred Vogt mit dem Preis für 2024 ausgezeichnet.
Hier geht es zum Artikel im Badischen Tagblatt/BNN.