Das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK) erprobt derzeit zwei hochgeländegängige Unimog U 5023 mit zivilschutzspezifischer Ausstattung. Ziel der umfangreichen Gelände- und Ausrüstungstests ist es, Erfahrungswerte über die Einsatzfähigkeit der multifunktionalen Trägerfahrzeuge zu sammeln. Im Ernstfall sollen mit den beiden Unimog Fahrzeugen gezielt Zivilschutz-Aufgaben des Bundes ausgeführt werden. Angesichts der zunehmenden Krisengefahr durch den Klimawandel sind die 231 PS starken Unimog für den Einsatz als hochgeländegängige Hilfs- und Rettungsfahrzeuge in einem möglichen Katastrophenfall vorgesehen.
Trägerfahrzeuge sind mit Wechselpritsche und Ladekran aufgebaut
Zu den vorteilhaften Eigenschaften der beiden hochgeländegängigen Unimog zählen neben dem Allradantrieb mit hundertprozentig wirkenden Längs- und Querdifferentialsperren, dem automatisierten Schaltgetriebe mit acht Vorwärts- und sechs Rückwärtsgängen, der hohen Nutzlast sowie den kompakten Dimensionen vor allem die hohe Verwindungsfähigkeit und die Achsverschränkung bis zu 30 Grad. Die Bodenfreiheit von bis zu 50 cm und die kurzen Rahmenüberhänge verleihen den beiden Offroad-Fahrzeugen große Böschungs- und Rampenwinkeln, die das Überwinden von Hindernissen auf dem Weg zum Einsatzort auch in besonders anspruchsvollem Gelände möglich machen.
Zivilschutzspezifische Sonderausstattungsmerkmale für permanente Bereitschaft
Zur Manövrierbarkeit im Gelände trägt die Sonderausstattung der Reifendruckregelanlage mit der geländespezifischen Anpassung der Reifenaufstandsfläche per Knopfdruck bei. Zudem können die Unimog durch die Spezialbereifung der Kategorie A77 selbst bei extremem Luftverlust noch ihr Ziel erreichen. Ergibt sich in einem solchen Fall die Gelegenheit für einen Reifenwechsel, kann auf das Ersatzrad hinter der Fahrerkabine zurückgegriffen werden.
Die hochgezogene Luftansaugung für den Motor ermöglicht es Besatzung und Fahrzeug, ihren Aufgaben auch bei Wasserständen bis zu 1,20 Meter noch nachzukommen. Ein hohes Maß an Übersicht über die Fahrzeugumgebung wird dabei durch die Dachluke sowie die Umfeldbeleuchtung mit Zusatzscheinwerfern an der Fahrerkabine ermöglicht. Mit an Bord ist außerdem eine hydraulisch angetriebene Werner-Frontseilwinde mit einer Zugkraft von 50 kN, die im Notfall auch zur Selbstbergung dient.
„Diese beiden Fahrzeuge wurden ausschließlich zur Erprobung vom Bund angeschafft“, erklärt Norman Saalbach vom Referat Fahrzeugtechnik und Beschaffung im BBK. Die passgenaue Abstimmung aller Ausrüstungskomponenten, zahlreiche Geländetests und ein erfolgreicher Abschluss der Erprobungsphase sind wichtige Voraussetzungen für den weiteren Beschaffungsprozess des Bundesamts für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe.