Einen besonderen Waldspaziergang machten am Samstag, 13. November 2021, der Gaggenauer Oberbürgermeister Christof Florus und der Vorsitzende des Vereins Unimog-Museum Stefan Schwaab: Sie besichtigten dabei die 25 Kubikmeter Douglasienstämme, die von den ehrenamtlichen Helfern des Unimog-Museums Edgar Anselm und Karl-Josef Leib in den letzten Wochen im Selbacher Wald gefällt und fein säuberlich zum Abtransport vorbereitet worden waren.
Unterstützung hatten die beiden erfahrenen „Waldarbeiter“ dabei – wie könnte es anders sein – durch einen Unimog 406 mit Frontseilwinde und Holzrückeaggregaten. Zusammen investierten sie etwa 50 Stunden in dieses Projekt.
Oberbürgermeister Christof Florus bedankte sich bei den beiden Waldmännern für ihren beispielhaften ehrenamtlichen Einsatz. Er erwähnte dabei, dass es für die Stadt Gaggenau geradezu eine Verpflichtung gewesen sei, dem Wunsch von Stefan Schwaab zu entsprechen, den Erweiterungsbau des Museums wiederum durch eine Spende von Douglasien aus dem städtischen Wald zu unterstützen. Dies auch vor dem Hintergrund deutlich gestiegener Preise für Holz.
Stefan Schwaab ergänzte, dass er sich bei der Planung des Erweiterungsbaus des Museums mit dem Architekten Florian Kohlbecker ganz bewusst für ein nachhaltiges Bauen mit viel sichtbarem Holz entschieden habe. Schließlich solle es den Besuchern auch deutlich werden, dass sie sich im Schwarzwald befinden. Dabei galt es dann aber beispielsweise auch, eine Spannweite von 24 Metern durch Holzbindern zu überbrücken. „Trotz der gestiegenen Holzpreise würde ich es wieder so machen!“ stellte Schwaab dabei fest.
Bei dieser Gelegenheit erinnerte der Vorsitzende des Museumsvereins daran, dass der Landkreis Freudenstadt und die Städte Gernsbach, Kuppenheim und Gaggenau im Jahr 2006 bereits für die Fassade des Museums Wagenladungen mit Douglasien-Stämmen spendeten. Kürzlich habe auch die Gemeinde Loffenau eine Douglasien-Spende beschlossen – Anfragen in weiteren Gemeinden würden noch laufen.
Anmerkung: Oberbürgermeister Christof Florus ist der Sohn des Unimog-Pioniers und Ehrenmitglied des Unimog-Club Gaggenau Manfred Florus (1924 – 2018).
Zum Thema
Douglasien
Die Douglasie war vor der Eiszeit auch in Europa beheimatet und ist hier dann ausgestorben, so Naturführer Rainer Schulz. Erst durch den schottischen Botaniker David Douglas, daher der Name, wurde sie in den 1820er Jahren aus Nordamerika wieder in Europa eingeführt – nachweislich ab 1840 auch in Deutschland.
Die Nadeln enthalten viel ätherisches Öl, wodurch schädliche Insekten abgehalten werden. Die Bretter des schnell wachsenden Baumes sind jahrzehntelang ohne Imprägnierung haltbar und werden daher gerne für die Verkleidung von Fassaden verwendet. Wie bei der Fassade des Unimog-Museum jetzt schon zu erkennen, verlieren diese Bretter allerdings mit der Zeit ihre Farbe und werden grau. Das müsse man in Kauf nehmen, so der Forstwirt Rainer Schulz abschließend.
Michael Wessel