September 2020

Monthly Archives

  • Vor 70 Jahren: Kundenrundschreiben zum Boehringer-Unimog

    Nachdem die Maschinenfabrik Gebr. Boehringer im Februar 1949 mit der Auslieferung der ersten Unimog an ihre Kunden begonnen hatten, versorgten sie diese mit Rundschreiben. Die Frequenz war offensichtlich hoch, denn am 27. November 1950 erschien bereits Rundschreiben Nummer 46 mit dem Titel „Es wird kalt!“. Darin wurde angeregt, „10 Gebote“ einzuhalten, um den neuen Alleskönner gut durch den Winter zu bringen.

    Hier das komplette Kundenrundschreiben Nr. 46:

     

    Das Kurzzeichen Die./Ai. lässt auf den Versuchs- und Kundendienstleiter Christian Dietrich schließen.

    Uns liegt nur noch das Vertreter- und Kundenrundschreiben Nr. 39 zum Thema „Schmieröl für den Unimog“ vor. Daher die Frage: Wer hat möglicherweise die komplette Sammlung und wäre bereit, für die Archive des Unimog-Museums und des Unimog-Club Gaggenau Scans machen zu lassen?

    Bitte gegebenenfalls um Kontaktaufnahme über wessel-gaggenau@t-online.de

    Univoit Unimog
  • Der russische Designer zeigte das Konzept eines elektrischen Mercedes-Benz Unimog

    Bilder: Artyom Trofimenko

    Der russische junge CAS-Designer Artyom Trofimenko–  CAS bedeutet computer-aided styling, computergestützte Gestaltung  –  ist bekannt für seine atemberaubenden Designskizzen zu den Erzeugnissen von bekannten Hersteller der Elektronikbranche. Er gestaltet die Entwürfe und zeigt, wie ein neues Auto-Modell in der Zukunft aussehen könnte. Sein letztes Werk ist der EQ Unimog. Obwohl Mercedes-Benz seine Baureihen als elektrische Varianten unter dem Markennamen EQ schon anbietet, geht dieses Konzept einen großen Schritt weiter.

    Heute scheint solches Konzept sehr futuristisch und sogar phantastisch, aber  Sportwetten online schien auch früher unwirklich. Jetzt ist es die übliche tägliche Unterhaltung von Millionen Menschen weltweit. Die Zukunft ist viel näher als wir denken.

    Artyom Trofimenko ist ein anerkanntes Talent in der Design-Gemeinschaft. Er lässt immer seiner Fantasie freien Lauf. Man muss aber akzeptieren, dass es leider nur ausgedachten Konzepte sind. Trotzdem beachten die großen Konzerne seine Ansätze und Werke.

    Dieses Mal geht es um den Unimog der Zukunft. Artyom Trofimenko gelang es, die Fahrzeugform zu modernisieren. Die Unimog-DNA wird sofort erkannt. Der beleuchtete Stern und die Orientierungsbeleuchtung sehen sehr futuristisch aus, obwohl diese LED-Technik auf dem modernen Mercedes-Benz Actros schon angewendet wird.

    Da der Unimog mit Elektroantrieb nur eine Designskizze ist, gibt es keine weitere Information über Konstruktionsdetails und technische Daten. Es ist aber bekannt, dass Trofimenko auf einen kleinen Diesel-Hybridantriebsstrang setzte. Dazu “verbaut” er einen Dreizylinder-Diesel mit 60 PS sowie pro Achse einen Elektromotor mit jeweils 170 PS. Der Dieselmotor treibt einen Fahrzeuggenerator an, wenn der Energiezustand knapp wird. Den Saft für den Dieselmotor bezieht der Unimog aus einem 130 Liter Tank, der Saft für die E-Motoren kommt aus Lithium-Ionen-Akkus, die im Fahrzeugboden untergebracht sind. Sie haben eine Kapazität von 50 kWh.

    Artem Trofimenko veröffentlichte schon viele interessante Designskizzen, unter denen “KAMAZ der Zukunft”, “Renault Duster der Zukunft” und viele andere Entwürfe. Der junge Russe ist talentreich, daher achten viele Experten und die großen Konzerne auf seine Werke. Das EQ Unimog-Konzept sieht zweifellos echt nach einem Unimog von morgen aus.

    Artyom selbst über seinen Entwurf: “Heutzutage werden die ökologischen und wirtschaftlichen Standards immer strenger und es kann für einen großen und schweren LKW tödlich sein, denn sein Motor kann diese Anforderungen nicht immer erfüllen. Ich habe versucht zu visualisieren, wie der Mercedes-Benz Unimog in ein paar Jahren aussehen könnte. Das Design wurde von Magma und Wasser als Inbegriff von Abenteuer und Bereitschaft für harte Arbeit in unglaublichen meteorologischen Bedingungen inspiriert.

     

     

     

     

     

     

     

     

     

    Buch und Bild Unimog Literatur
  • NUFAM zeigt Präsenz auf digitaler Nutzfahrzeugmesse

    Ein Jahr vor der nächsten Ausgabe der NUFAM, nimmt die Nutzfahrzeugmesse als Aussteller an einem Digitalevent des HUSS-Verlags teil. Auf dem Onlinestand können Besucher einen Ausblick auf die NUFAM 2021 erhalten und sich über eine Ausstellerteilnahme informieren. Die Geschäftsführerin der Messe Karlsruhe, Britta Wirtz, ist zu Gast im Eröffnungstalk der ersten virtuellen Nutzfahrzeugmesse und spricht unter anderem über die Bedeutung von Messen: „Der Innovationsdruck in der Nutzfahrzeugbranche verschwindet nicht durch Corona. Messen nehmen eine wichtige Rolle als Netzwerk-Knotenpunkt und Innovationshub ein und bieten die Chance, dringend notwendige Geschäftsabschlüsse anzubahnen. Wir wollen mit unserer Teilnahme die Branche unterstützen, zeigen, dass die NUFAM auch unter corona-konformen Bedingungen stattfinden kann und mit unseren Partnern in Kontakt bleiben.“

    Direkter Draht zum Team über NUFAM-Stand auf nfz-messe.com

    Der HUSS-Verlag hat die virtuelle Messe auf der Onlineplattform www.nfz- messe.com zusätzlich zu den redaktionellen Inhalten als neues Format integriert. Die virtuelle Messe, auf der sich Messebesucher im Rahmen eines attraktiven digitalen Veranstaltungsprogramms über Messeneuheiten der Unternehmen aus dem Bereich der Nutzfahrzeug- und Zulieferindustrie informieren können, findet vom 24. September bis 8. Oktober 2020 statt. Der NUFAM-Stand wird von Projektleiter Jochen Bortfeld und seinem Team betreut. Mittels Chat können die Besucher des Stands von 10 bis 16 Uhr mit dem Team in Kontakt treten, um ihre Fragen zu stellen, Optionen zu besprechen oder ein Angebot zu erhalten. Jochen Bortfeld blickt zuversichtlich in Richtung 2021: „Wir erfahren mit der Terminierung für den Herbst 2021 großen Zuspruch. Bereits jetzt können wir viele konkrete Anmeldungen verzeichnen und auch neue Interessenten wollen den Weg zurück ins Messeleben finden. Sicherlich wird auch die NUFAM nächstes Jahr noch digitaler werden. Unser Fokus liegt aber weiterhin auf dem Liveevent-Charakter, denn natürlich schlägt unser Herz für den persönlichen Austausch auf unserem Messegelände.“

    Eröffnungstalk mit Beteiligung von Geschäftsführerin Britta Wirtz

    Am 24. September um 10 Uhr findet die digitale Eröffnungsveranstaltung per Live-Stream statt. Im Rahmen eines Expertentalks über die Zukunft der Nutzfahrzeugbranche spricht Messechefin Britta Wirtz insbesondere über die Trends der Branche und die Pläne der Messegesellschaft für die kommende NUFAM, die vom 30. September bis 3. Oktober 2021 auf dem Karlsruher Messegelände stattfinden wird. Weitere Gäste des Talks sind: Markus Schell (persönlich haftender geschäftsführender Gesellschafter BPW Bergische Achsen KG), Christoph Huber (Vorsitzender der Geschäftsführung MAN Truck & Bus Deutschland GmbH), sowie Andreas Schmitz (Vorstandsvorsitzender Schmitz Cargobull AG). Der Geschäftsführer des HUSS-VERLAGS Rainer Langhammer sowie Tobias Schweikl (Chefredakteur der Fachmagazine LOGISTRA und PROFI Werkstatt sowie LogiMAT Daily) führen durch die Veranstaltung.

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    Kindermann Unimog
  • Mit Unimog 2010 insgesamt 12.000 Kilometer durch den Kongo

    Walter Ahr mit seinem Unimog 2010

    1950 war Walter Ahr (1928 – 1996) einer der sechs Mitarbeiter aus dem Daimler-Benz Werk Gaggenau, die bei Boehringer in Göppingen in die Montage des Unimog eingearbeitet wurden. Bereits drei Jahre später fuhr er in einem Konvoi mit mehreren Mercedes-Fahrzeugen 12.000 Kilometer über Stock und Stein durch Belgisch Kongo. Über diese abenteuerliche Fahrt berichtete er im Folgejahr im Heft 3 des Unimog-Ratgebers.

    Die ersten Ausgaben der Kundenzeitschrift UNIMOG-Ratgeber sind heute sehr selten. Daher wurde ein Buch mit den ersten zehn Ausgaben – erschienen 1953 bis 1956 – aufgelegt. Zum Sonderpreis von 10 Euro ist es im Unimog-Museum oder über www.buchundbild.de erhältlich (Suchbegriff: Ratgeber).

    Einige der Mercedes-Fahrzeuge, die 12.000 Kilometer durch den Kongo fuhren – Slg. Wessel

    Kindermann Unimog
  • Michael Dennig baut Unimog 1300 L zu Reisemobilen um

    Michael Dennig stellte beim Weltenbummlertreffen 2020 am Unimog-Museum sein Unimog-Unikat – umrahmt von Kundenfahrzeugen – vor. Foto: Wessel.

    „Seit Corona ist die Nachfrage explodiert“

    Zwei Fahrzeuge pro Jahr – lange Warteliste

    Sein Hobby zum Beruf gemacht hat Michael Dennig (Jahrgang 1966) aus Gaggenau, der seit 2003 mit seiner Frau Tine zunächst Europa und ab 2010 Nordafrika intensiv bereist. War es anfangs noch ein Landrover mit sehr beengten Platzverhältnissen, so wurde es 2012 ein Unimog 1300 L, der zwei Jahre zuvor von der Bundeswehr gekauft und mit großem zeitlichem Aufwand zu einem Reisemobil selbst umgebaut wurde. Ab 2012 boten Tine und Michael Dennig dann im angemeldeten Nebenerwerb geführte Touren durch Marokko an. Und siehe da, einige Teilnehmer wollten auch so einen optimal ausgestatteten Unimog.

    Und dann kam 2013 für Michael Dennig – wie derzeit auch – vom Arbeitgeber, der Daimler AG, für viele Mitarbeiter das Angebot, gegen eine Abfindung auszuscheiden. Michael Dennig entschloss sich nach mehreren schlaflosen Nächten, das Angebot anzunehmen und sich mit geführten Reisen durch Nordafrika und den Umbau von Unimog 1300 L zu Reisemobilen selbständig zu machen. Technische Voraussetzungen dafür brachte er reichlich mit, denn nach einem Studium der Kraftfahrzeugtechnik an der Universität Stuttgart, Praktikum und zehn Jahren Berufserfahrung als Versuchsingenieur im Lkw-Bereich in Gaggenau und Wörth sowie zwei Jahren in der Serienbetreuung für Schwere Getriebe in Gaggenau war er gut gerüstet. Die ersten beiden Aufträge lagen auch schon vor.

    Dann ging alles recht schnell: Ein Grundstück wurde im Industriegebiet Kuppenheim gefunden und eine Fertighalle ausgewählt, die im Folgejahr bezogen werden konnte. Heute noch ist Michael Dennig seinem früheren Arbeitgeber dankbar, dass er nicht nur das Startkapital, sondern zusätzlich eine professionelle Beratung für Existenzgründer erhielt.

    Schnell sprach sich in der Unimog-Szene herum, dass Michael Dennig Umbauten von Unimog 1300 L zu Reisemobilen anbietet. Dabei hat er sich ganz bewusst auf dieses bereits nicht mehr in der Serie befindliche Baumuster spezialisiert, da es beispielsweise von der Bundeswehr oder von Feuerwehren mit einer gepflegten Substanz und auch für den Laien noch überschaubarer Technik zu günstigen Preisen angeboten wird. Zwei Fahrzeuge werden so pro Jahr total auseinandergenommen, oberflächenbehandelt und nach Kundenwunsch in 1500 bis 3000 Arbeitsstunden individuell zusammengebaut. Lang ist dabei die Liste der möglichen Sonderausstattungen.

    „Seit Corona ist die Nachfrage explodiert! Unsere Lieferzeit beträgt derzeit fünf Jahre. Aber die meisten Interessenten schreckt das nicht ab“ stellt Dennig nicht ohne etwas Stolz fest.

    Inzwischen hat der Jungunternehmer noch ein drittes Standbein: Aufgrund seiner jahrelangen Erfahrung mit dem Unimog 1300 L im extremen Geländeeinsatz und unter Dauerbelastung, hat er spezielle Austauschteile selbst entwickelt und sie produzieren lassen. Sein Kommentar: „Hier ist es natürlich von großem Vorteil, dass ich selbst intensiv reise und miterlebe, worauf es unterwegs ankommt! Ich kann die Kunden aus eigener Erfahrung beraten, was unterwegs gebraucht wird und was sinnvoll ist“.

    Tine Dennig genießt 2018 die Abendsonne im Süden von Marokko. Foto: Michael Dennig

    Tine und Michael Dennig haben zum Jahreswechsel 2019 auf 2020 nach akribischer Vorbereitung ihre abwechslungsreichste Afrika-Reise mit dem Unimog erlebt. Vom 2. Dezember ging es bis zum 7. März mit dem eigenen Unimog und einem Steyr 12M18 Geländewagen eines befreundeten Ehepaars durch Marokko, Mauretanien, Mali, Guinea, den Senegal und wieder über Mauretanien zurück nach Marokko. Das waren rund 17.000 Kilometer – davon 9.000 Kilometer offroad. Spektakulär waren die Änderungen der Landschaft und hoch interessant die Lebensbedingungen der Menschen. Beeindruckt waren Tine und Michael Dennig von ihrer Lebensfreude trotz widriger Umstände. Kein Wunder also, wenn sich Michel Dennig als Wüstenfan bezeichnet und sich für ihn immer wieder die Tuarek-Weisheit bestätigt: „Wasser reinigt den Körper – die Wüste reinigt die Seele!“

    Unimog-Unikat aus Kuppenheim

    Im Laufe der Jahre hat sich Michael Dennig einen sehr guten Überblick verschafft, welche Vorzüge auch die anderen Unimog-Baumuster haben. Und so hat er sich 2017 seinen ganz besonderes Unimog-Expeditionsmobil zusammengestellt: Dieses hat das Getriebe vom Unimog 4023, den Motor und die Achsen vom Dingo, den Rahmen vom Unimog 1550 und ein hochgesetztes Militär-Fahrerhaus mit Rundluke. Natürlich war es nicht so einfach, dieses Unikat zuzulassen und so hat der Fahrzeugschein zwei Seiten.

    Übrigens: Streng genommen befindet sich das Grundstück Große Au Straße 11 auf der Gemarkung von Bischweier. Das Grundstück daneben mit der Hausnummer 9 hingegen gehört zu Kuppenheim. Eine kleine Parallele zum Unimog-Museum Gaggenau, denn das befindet sich bekanntlich an der Gemarkungsgrenze bereits auf Kuppenheimer Gebiet.

    Weitere Fotos

    Viele interessante Bilder zu den Reisen in Nordafrika finden sich auf der Startseite von www.atlas4x4.de

    Michael Wessel – Erstveröffentlichung am 5. September im Badischen Tagblatt

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    Buch und Bild Unimog Literatur