August 2020

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  • Immer mit dabei: Betriebsanleitungen für Mercedes-Benz Unimog und MB-trac

     

    Das Wichtigste vorab: Die Buch&Bild Unimog Museum GmbH bietet in deutscher Sprache 16 verschiedene Bedienungsanleitungen für Unimog und fünf für MB-trac an! Viele gibt es auch in Englisch, Französisch und Spanisch. Hinzu kommt eine Reihe Betriebsanleitungen in weiteren Fremdsprachen bis hin zu Arabisch. Mehr mit dem Suchbegriff „Betriebsanleitung“ unter www.buchundbild.de

    Was nützt eine Betriebsanleitung?

    Die Betriebsanleitung beantwortet in übersichtlicher Form wichtige Fragen zu Bedienung, Pflege, Wartung sowie zu den technischen Daten des Fahrzeugs und sollte deshalb immer mitgeführt werden. Meist sind wichtige Sonderausführungen berücksichtigt.

    Was steht in der Betriebsanleitung?

    Beispiel Inhaltsverzeichnis Unimog 403, 406, 413, 416 Scheibenbremse:

    Einleitend wird meist auf die Bedeutung der Fahrzeugdatenkarte – „der Personalausweis Ihres Fahrzeugs“ – hingewiesen. Es folgen bebilderte Hinweise, wo Typenschilder oder Nummern der Aggregate zu finden sind. Vorgestellt werden dann die Instrumente und Bedienungshebel bevor Hinweise zur Inbetriebnahme des Fahrzeugs folgen.

    Ausführlich wird die Wartung des Fahrzeugs beschrieben. Immer mal wieder wichtig zum Nachlesen sind die Füllmengen an Kraftstoffen, Kühlmittel, Ölen und Fetten sowie die Reifendrücke. Frühe Ausgaben beinhalten auch Stromlaufpläne.

    Hilfreich ist ein umfangreicher Ratgeber bei Störungen. Abgeschlossen wird die Betriebsanleitung mit wichtigen technischen Daten.

    Welche Betriebsanleitungen gab es?

    Die ersten Betriebsanleitungen wurden von Boehringer in Göppingen für den Unimog 70200 noch als einfacher Bürodruck mit neun Seiten im Format DIN A 4 herausgegeben.

    Ab Januar 1950 erhielten die Boehinger-Kunden zudem eine Betriebsanleitung von Daimler-Benz für den Unimog-Motor OM 636/I-U, Ausgabe A, mit braunem Kartonumschlag im Format DIN A 5 hoch.

    Nach dem Wechsel der Unimog-Montage in das Daimler-Benz Werk Gaggenau, folgte Ende 1951 eine Betriebsanleitung in gleicher Aufmachung – DIN A 5 hoch, brauner Umschlag, Ochsenkopf-Markenzeihen – für den Unimog 2010. Ab dem Unimog 401/402 wechselte die Farbe in Grün und der Mercedes-Stern durfte verwendet werden.

    Die frühen Betriebsanleitungen von Daimler-Benz für den Unimog erschienen im Hochformat

    Hier beispielhaft der Wechsel vom Hochformat zum Querformat beim Unimog 406 ff

    Die erste Ausgabe für den Unimog 406 erschien 1965 ebenfalls noch im Hochformat aber neuem Design bevor 1968 das heute noch übliche Querformat Verwendung fand. Im Zuge einer Vereinheitlichung des Erscheinungsbildes für alle Betriebsanleitungen von Daimler wurde beispielsweise die Betriebsanleitung 403, 406, 413 und 416 mit Scheibenbremse mit silberfarbenem Umschlag herausgegeben.

    Danke an Gotthilf Roth, der die Unterlagen zum Boehringer-Unimog zur Verfügung stellte.

    Michael Wessel

    August 2020

    Buch und Bild Unimog Literatur
  • Rückblick auf das 8. Weltenbummlertreffen beim Unimog-Museum

    Christiane Vugrin schreibt am 3. August 2020 im Badischen Tagblatt:

    “Wer so etwas macht, hat schon einen kleinen Spleen”

    Achtes Weltenbummlertreffen am Unimog-Museum stößt auf große Resonanz

    Fahrzeuge Marke Eigenbau faszinieren

    „Kein Fahrzeug ist wie das andere, man sieht immer wieder neue Ideen“, sagt Willi Lipp. Be­glückt fährt er mit seinem Klapprad ein Wiesenstück entlang, auf dem sich die beidseitig aufgestellten Allradler die Schau stehlen. Beim achten Weitenbummlertrelfen in und am Unimog-Museum ist zwar alles etwas anders. Doch eines än­dert sich wohl nie: Die Be­geisterung der Fans, wenn sie von ihren Fahrzeugen berich­ten.

    „Schon ab Kind hat mich der einzige Unimog fasziniert, der damals durch unser Dorf gefahren ist“, erzählt Lipp und fügt hinzu, „1976 habe ich mir dann den ersten Unimog als Zweitwagen gekauft.“ Mittler­weile ist der 72-Jährige Besitzer von acht Unimog-Fahrzeugen.

    Eines davon steht auf der Ausstellerwiese. Der Spoiler mit einem Photovoltaikmodul sticht dabei hervor. „Damit spare ich Diesel und erzeuge zusätzlich Strom“, erklärt Lipp stolz. Auch die Innenausstat­tung kann sich sehen lassen. Der Tüftler hat es nicht nur geschafft, alles, was man zum Le­ben braucht, äußerst platzspa­rend einzubauen. Vieles davon ist zudem elektronisch steuer­bar. Sogar ein Aufzug für das Klapprad ist im Dach installiert. „Das ist zu schwer, um es immer wieder hochzuhieven, schmunzelt der Unternehmer aus Sasbach.

    Mit einem gut ausgeklügel­ten Hygiene-Schutz-Konzept startete das Weltenbummler-Treffen bereits am Freitag mit der Anreise der Teilnehmer. „Hier hatten wir für Besuche geschlossen, damit alles geord­net ablaufen kann“, informiert Hildegard Knoop. Am Samstag, dem ersten Besuchertag, rechnet die Geschäftsführerin mit rund 300 Besuchern. „Das sind zwei Drittel von dem, was wir sonst an Besuchern an ei­nem Weltenbummlertag errei­chen, damit sind wir hoch zu­frieden”, sagt Knoop ange­sichts der Corona-Umstände.

    Die im Museum angebote­nen Vorträge finden trotz Hitze und Maskenpflicht Zuhörer. Auch die Fahrt im Außenparcours mit Trennscheibe zum Fahrer wird fleißig gebucht. „Die Leute sind sehr verständig und sehr diszipliniert“, freut sich die Museumschefin. Be­stätigen können dies die freundlichen Heiter bei der Besucherregistrierung. Was wäre eine Unimog-Museum-Veranstaltung ohne den engagierten Einsatz der Ehrenamtlichen? „Wir sind da, wo gerade Hilfe gebraucht wird“, meint Hilde­gard Blaser.

    Während konzentriert-interessierte Teilnehmer in der Werkstatt beim „Selbstausbauer-Workshop“ den Worten von Ulrich Dolde lauschen, begeis­tern die Besucher um das Mu­seum herum immer wieder Fahrzeuge Marke Eigenum­bau. Es werden Bilder geschos­sen und mit den Besitzern gefachsimpelt. Die Aussteller kennen sich zumeist, es ist wie das Zusammentreffen einer großen Familie.

    Vor einem Unimog 1350 L machen es sich lda (6), Preya (12) und Till (9) gemütlich. Für die nächsten Wochen ist der Unimog ihr neues Heim. Krea­tiv wurde Platz für die fünfköpfige Familie geschaffen. Ein se­parates Eltern-Schlafzimmer inklusive. „Wir schlafen in dem Dachzelt über der Fahrerkabi­ne“, schmunzelt Frauke Gutknecht, „da ist es schön luftig – und wir haben eine tolle Aus­sicht.“ Das Reisen in einem Unimog ist noch neu für die junge Familie, deshalb dient das Treffen ihnen vor allem da­zu, Tipps zu bekommen und Vorträge zu hören.

    Auf einiges mehr an Reiseer­fahrung kann Bernd Storch­meier aus Banken mit seinem U 1300 zurückblicken. Vor fünf Jahren hat er das ehemalige Bundeswehrfahrzeug erstan­den. Die erste Reise – noch mit Bundeswehrcontainer – führte ihn nach Schweden. „Danach habe ich eine eigene Kabine gebaut“, erzählt Storchmeier. Die vorerst letzte Reise führte ihn nach Marokko und Nord­afrika. „Alles hat gut geklappt, wir hatten keinerlei Probleme mit dem Fahrzeug”, meint sei­ne Lebensgefährtin Madeleine Straßer. „Wer so etwas macht, hat schon einen kleinen Spleen“, räumt der Unimog- Besitzer ein.

    Doch bei dieser Art zu reisen fühle man sich frei und unge­bunden, „wenn es dir an einer Stelle gefällt, hältst du einfach an”. In diesem Jahr standen drei Monate Iran auf dem Plan. Corona machte einen Strich durch die Rechnung. Doch: aufgeschoben ist nicht aufge­hoben. „Wir hoffen darauf, im nächsten Jahr unser Reiseziel verwirklichen zu können”, ist sich das Paar einig.

    Ein Rückblick mit weiteren Fotos von Michael Wessel:

     

     

     

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