2020

Yearly Archives

  • Industrieausstellung im erweiterten Unimog-Museum

    Ulrich Jahn schreibt am 22. Dezember 2020 im Badischen Tagblatt zur Ausstellung der Gaggenauer Industriegeschichte im erweiterten Unimog-Museum Gaggenau:

    Industrielle Geschichte in Gaggenau

    Mehrheitlich sprach sich der Gemeinderat für die Einrichtung einer Ausstellung „Industrielle Geschichte in der Stadt Gaggenau“ im geplanten Erweiterungsbau des Unimog-Museums aus.

    Das Unimog-Museum mit dem geplanten Anbau (links). Visualisierung: Architekturbüro Kohlbecker

    Das Unimog-Museum mit dem geplanten Anbau (links). Visualisierung: Architekturbüro Kohlbecker

    Es gab eine längere Diskussion am Montag in der Sitzung des Gaggenauer Gemeinderats. Und zum Teil knappe Abstimmungsergebnisse.

    „Ohne Stefan Schwaab würde es das Museum so nicht geben“, meinte Oberbürgermeister Christof Florus, der den SPD-Rat als „Kämpfer für das Museum“ bezeichnete. Und Schwaab musste viel Überzeugungskraft leisten, um seine Ratskollegen zu überzeugen. Mittels einer 3-D-Projektion führte er den Gemeinderat digital in den noch zu errichtenden Erweiterungsbau. Mit Blick von der B462 soll die Erweiterung links vom bestehenden Gebäude umgesetzt werden. Außerdem gibt es nach den Worten von Schwaab Überlegungen, dort hin den Eingang zu verlegen. Überlegt wird auch, im Museum (voraussichtlich im Neubau) künftig Naturparkprodukte anzubieten.

    Vorerst gestrichen ist eine rund 14 Meter hohe Werbepylone, die weit sichtbar auf die Tourist-Info im Museum hinweisen soll. Diese könne aber jederzeit nachträglich errichtet werden, sagte Schwaab.

    Holzkonstruktion für später zu errichtende Empore

    Im Neubau gebe es eine Holzkonstruktion – als Vorbereitung für eine später zu errichtende Empore. „Nur angedeutet“ sei, wie die automobile Geschichte präsentiert werden könne. Dies müsse noch im Detail abgestimmt werden, so der Vorsitzende des Vereins Unimog-Museum. Die Ausstellungsfläche werde im Vergleich zu heute verdoppelt.

    Fahrzeuge und Bilder sowie verschiedene Monitore könnten in dem Anbau untergebracht werden. Das Holzgerüst ist für eine mögliche spätere Empore vorgesehen. Visualisierung: Architekturbüro Kohlbecker

    Fahrzeuge und Bilder sowie verschiedene Monitore könnten in dem Anbau untergebracht werden. Das Holzgerüst ist für eine mögliche spätere Empore vorgesehen. Visualisierung: Architekturbüro Kohlbecker

    Nach Meinung von Rudi Drützler (CDU) sei es ursprünglich um die Industriegeschichte gegangen. Jetzt sei nur von Automobilgeschichte die Rede. Das sei mit 200 Quadratmeter ein Flächenproblem, betonte Schwaab. Die Fläche sei „sehr schnell und spannend gefüllt“. Eine Empore würde 900 Quadratmeter umfassen. Bei einem Museum zur Industriegeschichte wären die Erwartungen zu hoch, der Platz reiche ohne Empore nicht aus, meinte Gerlinde Stolle (SPD).

    In der Diskussion wurde unter anderem der einmalige Investitionskostenzuschuss in Höhe von 220.000 Euro an den Verein Unimog-Museum erörtert. Bedenken hatten mehrere Räte wegen eines monatlichen Betrags von 2.200 Euro, den die Stadt für entstehende Unterhaltungs- und Betriebskosten zahlen soll. Dieser Betrag sei für den laufenden Betrieb bestimmt, laut Schwaab von Heizung über Reinigung bis hin zum Strom, also ein „Rundumsorglospaket“.

    „Ich tue mich schwer mit dem Thema“, gab Dr. Roland Purkl (CDU) zu. Der anstehende Doppelhaushalt „verlangt uns alles ab“. Der Rat müsse in Kürze entscheiden, was alles von der Wunschliste gestrichen werden muss. Deshalb sollten zunächst die Haushaltsberatungen abgewartet werden. Dieser Meinung schloss sich Christina Palma Diaz an.

    Union mehrheitlich gegen Vorschlag der Verwaltung

    Von einem falschen Zeitpunkt sprach auch Rudi Drützler (CDU). In der Union gebe es eine Mehrheit gegen den Verwaltungsvorschlag. Auch die Freien Wähler tun sich nach den Worten von Martin Hahn schwer, insbesondere mit den monatlich 2.200 Euro.

    Gerd Pfrommer (SPD) erinnerte daran, dass eine große Lösung verworfen worden sei. Er kritisierte das Verhalten mancher Räte, die ein Museum für Industriegeschichte wünschten, aber dafür nichts geben wollten. Skeptisch wegen der Kosten war nach Angaben von Susanne Detscher die Fraktion von Bündnis 90 / Die Grünen). Alexander Haitz (FDP) und Armin Kellert (AfD) sprachen sich für die Verwaltungsvorschläge aus.

    Eine große Mehrheit gab es bei der Abstimmung für den einmaligen Investitionskostenzuschuss von 220.000 Euro (18 Ja, fünf Nein). Mit zwölf zu elf Stimmen fiel die Zustimmung für den monatlichen Zuschuss von 2.200 Euro äußerst knapp aus. Für eine dauerhafte Ausstellung „Industrielle Geschichte in der Stadt Gaggenau“ im geplanten Erweiterungsbau des Unimog-Museums und einer entsprechenden Kooperationsvereinbarung votierten 18 Räte, fünf waren dagegen. Einigkeit herrschte im Rat, dass die Ausstellung nicht auf die Automobilgeschichte beschränkt werden soll.

    Buch und Bild Unimog Literatur
  • 1948: Versuchsleiter Christian Dietrich als Unimog-Verkaufsförderer

    Versuchsleiter Christian Dietrich 1948 am Steuer eines Unimog-Prototypen – immer mit Hut! Ein Hut von ihm ist im Unimog-Museum Gaggenau zu sehen. Dort wird er als einer der zehn Väter des Unimog-Erfolgs vorgestellt.

    Die Familie von Unimog-Versuchsleiter Christian Dietrich wohnte nach dem Zweiten Weltkrieg in Schondorf am Ammersee. Seine Heimfahrten von Göppingen aus nutzte Dietrich auch, um Prototypen auf der über 200 Kilometer langen Strecke zu testen. Unterwegs konnte es schon mal passieren, dass amerikanische Soldaten salutierten, weil sie annahmen, ein ihnen bisher unbekanntes Militärfahrzeug käme auf sie zu.

    Die Unimog erregte am Ammersee natürlich Aufsehen. Und Dietrich nutzte die Wochenenden auch, um interessierten Bauern das Fahrzeug vorzuführen und um Rückmeldungen zum praktischen Einsatz zu erhalten. Unter den Interessenten war auch der Bauer Ludwig Schüssler sen. in Inning am Ammersee, wie aus einem privaten Schreiben von Dietrich an den Unimog-Generalvertreter Ernst Henne hervorgeht. Das am 4. Oktober 1949 dann schließlich ausgelieferte heißersehnte Fahrzeug hatte die Fahrgestellendnummer 91, gehörte also zu der sogenannten Vorserie von 100.

    Für den Filius auf dem Bauernhof, Ludwig Schüssler jun., sollte der Unimog sein ganzes berufliche und unternehmerische Leben bestimmen, wie aus der Firmenchronik der Schüssler Unimog GmbH hervorgeht. Siehe https://schuessler-unimog.de/ueber-uns/

    Hier das interessant zu lesende Schreiben vom Dezember 1948 – also kurz vor dem zögerlichen Serienanlauf im Februar 1949 – bis Ende Mai konnten nur elf Fahrzeuge ausgeliefert werden.

     

     

    Michael Wessel

    Merex Unimog
  • Unimog-Community-Charity-Aktion: Unimog-Heft’l 1 bis 100 des Unimog-Club Gaggenau

    Weihnachtszeit ist Charity-Zeit: Wir haben aktuell zwei Spendenaktionen laufen – für das Unimog-Museum und für die Lebenshilfe

    Unimog-Community-Charity-Aktion: Unimog-Heft’l 1 bis 100 des Unimog-Club Gaggenau

    Angeboten wird eine komplette Sammlung der Mitgliederzeitschrift des Unimog-Club Gaggenau e. V. von Nummer 1 aus dem Jahr 1993 bis Nummer 100 aus dem Jubiläumsjahr 2018. Somit also auch die heute äußerst seltenen ersten 10 Ausgaben aus einer Zeit, in der der Club nur wenige Mitglieder hatte. Von Ausgabe 1 ist sowohl die Erstauflage im einfachen Bürodruck als auch eine Folgeauflage, die wegen der ursprünglichen sehr schlechten Qualität bei einer Druckerei beauftragt wurde, mit dabei.

    Bei der Veranstaltung „25 Jahre Unimog-Club Gaggenau“ wurde eine identische Sammlung für 1300 Euro versteigert.

    Auch diesmal geht der Erlös zu 100 % an die Murgtal-Werkstätten & Wohngemeinschaften gGmbH der Lebenshilfe Rastatt/Murgtal. Die eBay-Gebühren übernehmen die Macher der Unimog-Community.de.

    Es wäre schön, wenn bei dieser Aktion ein noch höherer Erlös zu Gunsten der Lebenshilfe erreicht würde.

    Die Hefte stammen zu einem großen Teil aus dem Nachlass eines Ur-Unimoglers, der sein ganzes erfolgreiches berufliches Leben mit dem Unimog verbracht hat und anschließend als Ehrenamtlicher im Unimog-Museum tätig war. Die Hefte wurden sehr pfleglich behandelt und sehen daher meist wie nicht gelesen aus. Sie sind auch nicht gelocht.

    Sprache: deutsch
    Erhaltung: sehr gut
    Gewicht: 22 Kilo !!!

    Aktuell auf ebay unter https://www.ebay.de/itm/224273165617

    Buch und Bild Unimog Literatur
  • Unimog – online mieten oder kaufen

    Ein Unimog ist ein erstaunliches Fahrzeug. Nicht zu Unrecht gibt es zahlreiche Fans dieses von Mercedes-Benz entwickelnden Vehikels. Seit Ende des Zweiten Weltkrieges werden diese Automobile hergestellt, und leisten ihre Dienste seitdem in der Landwirtschaft ebenso wie beim Militär und etwa auch im Schienenbau.

    Immer wieder kommt es zu Anfragen bezüglich Miete oder Kauf seines Unimog für den privaten Gebrauch. Wir sind der Frage nachgegangen, welche Variante sich in welcher Situation am besten eignet.

     

    Vielseitige Fahrzeuge für viele Anlässe

    Unimog kommen in unterschiedlichsten Situationen zum Einsatz. Ursprünglich wurden sie für die Landwirtschaft entwickelt. Das Fahrzeug ist allradgetrieben, und hat Portalachsen. Es ist aufgrund beschränkter Stückzahlen nicht immer ganz einfach, einen Unimog zu bekommen.

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    Kindermann Unimog
  • Unimog als Wohnzimmer

    Heute findest du auf dem Markt so viele Unternehmen, die sich mit der Produktion der Renovierung und Restaurierung von gebrauchten Unimog, Trucks, Vans und Trailern beschäftigen, aber wenn du Ideen und vor allem die Fähigkeiten hast, kannst du diese Arbeit vielleicht sogar selbst erledigen. Unabhängig davon, ob dieser Umbau deine Haupteinnahmequelle wird, oder nur zum reinen Vergnügen dient –  der erfolgreiche Start deines Traums auf Rädern kann durchaus wahr werden und in diesem Artikel findest du ein paar Ideen dazu:

    Fahrbare Imbissbude, Casino auf Rädern oder Luxus Camping Unimog?

    Fahrbarer Imbiss oder Catering – Die Beliebtheit von mobilen Catering-Einrichtungen wächst täglich. Dies wird am besten durch die Tatsache veranschaulicht, dass viele bekannte Franchisemarken diese Idee schon lange hatten. Zunächst solltest du den idealen Standort für eine Catering-Einrichtung finden. Die Lage ist einer der wichtigsten Faktoren, die eine gute oder schlechte Veranlagung für den Erfolg deiner Geschäftsidee geben. Aber dein Service ist schließlich mobil und wenn der Ort die falsche Wahl war, kannst du dies immer noch ändern. Sei vor allem kreativ und nutze jeden Zentimeter von deinem Truck, Bus oder Van.

    Privates Casino auf Rädern – Einen eigenenMan Cave“ zu besitzen ist der Traum jedes Mannes. Familienleben und Platzbeschränkungen diktieren oft, dass dein besonderer Platz schließlich in den Schuppen oder möglicherweise eine Garage verbannt wird. Wenn du deinen Van oder den Campingwagen umbaust, kannst dein Hobby überall mitnehmen und sogar Glückspielabende mit Freunden würde nichts mehr im Weg stehen. Ob Roulette, Poker oder Würfelspiele – in einem privaten Casino ist alles möglich und du kannst deine Freunde damit sicher beeindrucken. Wenn deine Freunde nicht in der Nähe sind, kann man immer ein paar Spiele alleine in einem Online-Slot spielen. Du kannst aus Hunderten von aufregenden Spielen wählen, die in Online-Casinos zur Verfügung stehen.

     

    Luxus-Camping Unimog –  Warst du jemals auf einer dieser “wirklich” langen Autofahrten, bei denen du dir wünschen würdest, dass du stehenbleiben könntest, um ein richtiges Nickerchen abzuhalten? Oder wolltest du immer schon einmal eine Reise durch ferne Länder unternehmen, ohne ständig für die Unterkunft bezahlen zu müssen? Immer mehr Menschen lieben es im Urlaub zu campen und es ist mittlerweile Trend und Mode geworden. Gut – noch besser – Luxus; oftmals wird das Camping auch zur persönlichen Herausforderung, denn man möchte gerne zeigen was man hat. Ein DIY-Luxus Campingbus kann einer ganzen Familie, samt Hund, den Komfort auch unterwegs bieten und man muss auf nichts verzichten.

     

    DIY –  der Herzenswunsch wird zur Realität

    Weißt du, was an DIY-Projekten so großartig ist? Alles. Du kannst Projekte auswählen, die deinem Geschmack entsprechen und dann nach Herzenslust verwenden. Mit einem Lieferwagen, Van, Truck oder Bus bekommt man ein bisschen mehr Freiheit. Du kannst ästhetisch das tun, was du möchtest, also wenn du deinen Geschäftsnamen und deine Nummer auf das Fahrzeug kritzeln willst, nur zu – niemand kann dich aufhalten. Die Mobilität bietet Flexibilität in allen Bereichen – egal ob es Designer-Schuhe, ein Wassertaxi, ein Online Casino, ein Man Cave oder ein Snack-Truck wird – es gibt viele kreative Möglichkeiten um deinen Traum zu verwirklichen. Ob es um Effizienz, Dekoration, Spaß oder Selbstversorgung geht, auf dicht wartet ein tolles DIY-Projekt und dein persönlicher Traum.

    Kindermann Unimog
  • SPENDENAKTION UNIMOG-MUSEUM: Dein Unimog als Illustration

    Als wir vor kurzem erfahren mussten, dass zur Zeit auch das Unimog-Museum geschlossen hat, war klar – Wir möchten helfen!

    Daher entstand in Zusammenarbeit mit illustrated-vehicles.de die Idee für eine Museumspende. Marc Wnuck illustriert Deinen Unimog für 69€ und spendet davon 20€ an das Unimog-Museum in Gaggenau. Wer das einmalige Unimog-Projekt darüber hinaus unterstützen möchte, darf herzlich gerne auch etwas mehr für seine Unimog Illustration bezahlen. Deine Illustration wird zudem auf allen Unimog-Community-Channels veröffentlicht.

    Be part of the Unimog art

    Du möchtest auch eine Illustration Deines Unimog erwerben und gleichzeitig die Chance haben, in unser Quartettspiel aufgenommen zu werden? Dann mache mit und bestelle Dir noch heute Dein kleines Kunstwerk. Be part of the Unimog artwork!

    Hier gibt es weitere Infos zur Spendenaktion.

    Buch und Bild Unimog Literatur
  • Für TV-Serie: Wer aus NRW baut seinen Unimog zum Camper um?

    Folgende Anfrage hat uns erreicht:

    Hallo Leute ,
    ich bin Christian und ich arbeite für die Kölner Film- und Fernsehproduktionsfirma sagamedia GmbH.
    Wir produzieren momentan die WDR-Sendung „Wir werden Camper“, in der wir die Vorzüge und das Besondere am Riesen auf vier Rädern vorstellen.

    In der diesjährigen Staffel haben wir Familie begleitet, die in ihren ersten Campingurlaub gestartet sind. Dabei haben wir Wohnmobile, Wohnwagen, Zelte und Campervans vorgestellt.
    Für eine zweite Staffel sind wir derzeit wieder auf der Suche nach Menschen, die planen, ihr eigenes Auto zum Camper auszubauen. Je außergewöhnlicher das Basisfahrzeuge, desto besser. Was lässt sich alles umbauen? Ein alter Rettungswagen? Behördenfahrzeuge? Löschgruppenwagen?

    Bei meiner Recherche bin ich auf euer Forum gestoßen und ich dachte, ich frage einfach mal in die Runde: Hat sich jemand vor Kurzem ein “besonderes” Auto gekauft und möchte es umbauen? Hat jemand Lust, bei der WDR Sendung mitzumachen?(Einzige Bedingung – ihr müsst in NRW leben.)

    Dann meldet euch ganz unverbindlich bei mir: Ihr erreicht mich auch per Mail unter :
    christian.schmeink@sagamedia.de
    oder unter
    0221-80107910
    Ich erkläre euch dann natürlich die Details und beantworte euch eure Fragen.

    Beste Grüße aus Köln
    Christian

    Buch und Bild Unimog Literatur
  • Bigfoot trifft auf Asphaltschneider

    Gewaltig erscheinen die riesigen Reifen des Unimog U 5023 im Vergleich zur Schmalspurbereifung des Mercedes Simplex von 1902. Kein Wunder: Der U 5023 musste beim Höhenweltrekord in Chile letztes Jahr extreme Steigungen bewältigen, und er musste mit scharfkantigem Gestein fertig werden. Da halfen nur Ballonreifen mit abgesenktem Luftdruck. Die Reifen des Simplex hingegen entsprachen den typischen „Asphaltschneidern“ jener Zeit.

    Nicht nur die Reifen, auch die Karosserie des Simplex – immerhin 1,7 Tonnen schwer – wirkt ausgesprochen zierlich im Vergleich zum mächtigen Unimog mit seinen 5,5 Tonnen. Andersherum verhält es sich beim Hubraum: 5,1 Liter beim Unimog – 6,8 Liter beim Simplex. Beide schöpfen ihre Kraft aus vier Zylindern. Das war’s aber schon mit den Gemeinsamkeiten. Bei der Leistung hat der Unimog wieder die Nase vorn: 230 PS gegenüber 45 PS beim Simplex.

    Das Stelldichein der beiden ungleichen Brüder fand in Immendingen statt – auf dem Daimler-Testgelände. Zusammen mit eleganten und sportlichen Mercedes-Benz Pkw. Vom berühmten Klassiker 300 SL bis zum aktuellen Hochleistungssportwagen GT. Stars unter sich – und der Gewichtigste war: der Unimog.

    Buch und Bild Unimog Literatur
  • NUFAM 2021: große Nachfrage bei Ausstellern

    Vom 30. September bis 3. Oktober 2021 trifft sich die Nutzfahrzeugbranche in der Messe Karlsruhe zur siebten NUFAM. Bereits jetzt sind über 60 Prozent der Ausstellungsflächen fest gebucht oder optioniert – mehr als je zuvor. Der Zuspruch der Aussteller zeigt die Bedeutung der NUFAM als Informations- und Investitionsplattform. Die Fachmesse ist im Herbst 2021 das erste große Branchentreffen für die breit aufgestellte Nutzfahrzeugindustrie seit Beginn der Pandemie. Um eine sichere Messeteilnahme zu gewährleisten, steht die Messe Karlsruhe in engem Austausch mit Behörden, Ausstellern und Partnern.

    „Wir wollen der Nutzfahrzeugbranche die dringend benötigte Plattform für persönlichen Austausch bieten. Die Messewirtschaft hat seit September gezeigt, dass dem jeweiligen Infektionsgeschehen angepasste Hygiene- und Sicherheitsmaßnahmen Wirkung zeigen. Auch die Messe Karlsruhe ist hier sehr gut aufgestellt, wir aktualisieren laufend unsere Sicherheitskonzepte entsprechend der pandemischen Entwicklungen. Aufgrund dieser vorausschauenden Planung sehen wir für die NUFAM 2021 grünes Licht,“ sagt Britta Wirtz, Geschäftsführerin der Messe Karlsruhe.

    Auch Projektleiter Jochen Bortfeld sieht die NUFAM gut aufgestellt: „Für unser Messekonzept mit Fokus auf Fahrzeug- und Produktpräsentationen sowie viel Platz für den persönlichen Austausch erhalten wir großen Zuspruch aus der Branche. Wir haben bereits viele konkrete Anmeldungen und Alt-Aussteller wie neue Interessenten wollen den Weg zurück ins Messeleben finden.“

    Für die nächste NUFAM rechnet die Messe Karlsruhe mit stabilen Ausstellerzahlen und einer konstant hohen Flächenbelegung von 400 Ausstellern auf über 70.000 Quadratmetern. Das Freigelände wurde technisch ertüchtigt, wodurch sich für die NUFAM-Aussteller neue Gestaltungsmöglichkeiten ihrer Standpräsentationen ergeben. Aktuell wird an der Platzierung der Stände auf dem Messegelände gearbeitet. Bis zum 27. November ist es möglich, einen Messestand auf der NUFAM zu vergünstigten Early Bird Konditionen zu buchen.

    NUFAM – Die Nutzfahrzeugmesse

    Die NUFAM ist eine führende Fachmesse für die Nutzfahrzeugbranche und verbindet aktuelle Technik mit Mobilitätskonzepten der Zukunft. Die siebte NUFAM – die Nutzfahrzeugmesse findet vom 30. September bis 3. Oktober 2021 in der Messe Karlsruhe statt. Die Aussteller präsentieren das gesamte Leistungsspektrum der Branche: Fahrzeuge aller Gewichtsklassen, E-Mobilität, alternative Antriebe und Hybridsysteme, Aufbauten und Anhänger, Krane und Hebezeuge, Reifen, Teile, Zubehör, Werkstattausrüstung, Telematiklösungen sowie Dienstleistungen. Als hochkarätiger Branchentreff für persönliches Netzwerken bietet die NUFAM Fachtage zu Telematik, Werkstatt, Kommunalfahrzeugen und Ladungssicherung sowie Vorträge und Diskussionsrunden zu aktuellen Branchenthemen. Für Fachbesucher ist die NUFAM eine wichtige Plattform für Investitionsentscheidungen.

    Weitere Informationen unter: nufam.de & facebook.com/nufam.karlsruhe & linkedin.com/company/nufam-karlsruhe

    Kindermann Unimog
  • Vor 70 Jahren: Unimog-Verlagerung nach Gaggenau vereinbart

    Zur Verlagerung des Unimog von Göppingen nach Gaggenau verfasste ein Mitarbeiter eine humorige Schrift – Slg Wessel

    Unimog “die technische Sensation”

    Daimler zahlt 1 Million DM für die Übernahme des Unimog

    Vor 70 Jahren wurde die Verlagerung des Unimog nach Gaggenau vereinbart

    Dem 27. Oktober 1950 kommt in der Geschichte des Unimog und insbesondere des Gaggenauer Benzwerks ganz besondere Bedeutung zu, denn vor 70 Jahren wurde die Verlagerung des Unimog von der damaligen Produktionsstätte, der Maschinenfabrik Gebrüder Boehringer in Göppingen, in das Daimler-Benz Werk Gaggenau vereinbart. Über 50 Jahre wurde er dann dort gebaut, bevor 2002 die weitere Verlagerung zum Lkw-Montagwerk von Mercedes-Benz in Wörth erfolgte. Die Verbundenheit der Gaggenauer mit dem Unimog wird aber weiter unter anderem durch das 2006 eröffnete Unimog-Museum aufrechterhalten.

    Am 10. Oktober 1946 hatte der Chefkonstrukteur des Unimog, Heinrich Rößler, mit dem ersten von ihm entwickelten und bei der Metallwarenfabrik Erhard & Söhne in Schwäbisch Gmünd gebauten Prototypen seine Jungfernfahrt gemacht. Mit dabei war der aus Gaggenau stammende Ingenieur Hans Zabel und dessen Kollege Karl Rank. Vier Prototypen wurden bei Erhard & Söhne fertiggestellt und intensiv getestet, bevor die Unimog-Mannschaft im Januar 1948 zu Boehringer in Göppingen, dem ersten Standort der geplanten Serienfertigung, umzog. Hier wurden auch die Prototypen fünf und sechs komplettiert. Nummer sechs steht heute im Unimog-Museum.

    Die Resonanz auf die erste Präsentation des Unimog vom 29. August bis 5. September 1948 auf der Fachmesse der Deutschen Landwirtschaftsgesellschaft in Frankfurt übertraf alle Erwartungen. Der Unimog war die technische Sensation der gesamten Ausstellung. Selbst der relativ hohe Preis von 13.800 DM hielt zwei Monate nach der Währungsreform 150 Besucher nicht davon ab, sich als Kaufinteressenten einzutragen.

    Bei Boehringer musste der geplante Beginn der Montage des Unimog wiederholt verschoben werden. Als Maschinenbauer waren sie auf die Montage eines kompletten Fahrzeugs offensichtlich nicht gut vorbereitet. Und so wurden erst nach Fertigung von zwei Versuchs-Unimog im Februar 1949 weitere zwei im März und vier im April an Kunden ausgeliefert. Anhand dieser Zahlen wird deutlich, dass der Anlauf in einer eigens für die Unimog-Montage vorgehaltenen großen Halle holprig verlief.

    Parallel dazu erhielt Boehringer mit Beginn des sogenannten „Kalten Krieges“ von den Westmächten wieder die Genehmigung, Werkzeugmaschinen zu bauen – ihr Kerngeschäft bis zum Ende des Zweiten Weltkriegs. Die Montage des Unimog hatte man primär übernommen, um einer drohenden Demontage entgegenzuwirken. Überlegungen, den Unimog „sanft einschlafen zu lassen“, traten die Gesellschafter der Unimog-Entwicklungsgesellschaft Albert Friedrich und Eduard Köhler energisch entgegen. Somit musste ein anderer Produzent gesucht werden. Hierfür kamen Henschel, BMW und Daimler-Benz in die engere Wahl.

    Rennfahrer erkennt Unimog-Potential

    Jetzt kam der legendäre Motorradrennfahrer Ernst Jakob Henne ins Spiel. Dieser hatte mit den durch unzählige Rennerfolge angesammelten Vermögen ab 1948 in München eine Großvertretung für Daimler-Benz aufgebaut und zudem das Potential des Unimog erkannt. So wurde er 1949 einer der ersten und anschließend mit weitem Abstand der erfolgreichste Unimog-Generalvertreter. 151 der bei Boehringer gebauten Unimog wurden auch dank des Talents des Verkaufsleiters Otto Seyfried in seinem Gebiet verkauft. Henne soll gesagt haben: „Der Motor des Unimog kommt doch schon von Daimler-Benz und in Gaggenau haben sie ein notleidendes Lastwagen-Montagewerk. Da könnte der Unimog doch zukünftig montiert werden. Außerdem haben einige der Führungskräfte früher schon bei Daimler-Benz gearbeitet.“

     

    Als Boehringer im Juni 1950 auf der Messe der Deutschen Landwirtschaftsgesellschaft den Unimog präsentierte, liefen parallel bereits die Übernahmeverhandlungen mit Daimler-Benz. Links der Leiter der Unimog-Montage, Werner Boehringer, und daneben der Leiter des Unimog-Versuchs und Kundendienstes, Christian Dietrich.

    Als die 40. Ausstellung der Deutschen Landwirtschaftsgesellschaft vom 11. bis 18. Juni 1950 für den Unimog-Vertrieb wieder ein voller Erfolg wurde, liefen parallel bereits intensive Übernahmeverhandlungen zwischen der Unimog-Entwicklungsgesellschaft und Daimler-Benz. Dabei ging es auch um die Rolle, die Erhard & Söhne als zukünftiger Teile-Lieferant haben wird. Schließlich hatten Erhard & Söhne für die Prototypen-Fertigung und für ihre zwischenzeitliche Teilelieferung an Boehringer erhebliche Investitionen in Werkzeuge getätigt. Auch eine Lizenzfertigung durch Daimler-Benz war anfangs im Gespräch.

    Auf einem aufwändigen Prospekt zur DLG-Ausstellung 1950 pflügt noch ein Unimog von Boehringer.            Slg. Wessel

     

    Am 5. September 1950 fielen dann bei Daimler-Benz jedoch die Würfel zugunsten einer kompletten Übernahme des Unimog. Der Vorstandsvorsitzende Dr. Wilhelm Haspel schrieb an Dr. Rolf Boehringer: „Wie Ihnen fernmündlich voraus mitgeteilten, haben wir uns entschlossen, den Unimog-Schlepper zu übernehmen und zu bauen.“ Für die uneingeschränkten Patente und Rechte am Unimog sollten 600.000 DM an die Entwicklungsgesellschaft gezahlt werden – 100.000 für jeden der sechs Gesellschafter.  Hinzu sollten 300.000 DM für die von Boehringer geschaffenen Montagevorrichtungen und weitere Investitionen sowie 100.000 DM an Erhard & Söhne für Investitionen in Werkzeuge und Betriebseinrichtungen kommen. Insgesamt als eine Million DM. Die Verhandlungen fanden am 27. Oktober 1950 – also vor 70 Jahren – ihren erfolgreichen schriftlichen Abschluss.

    Die Verhandlungen zur Übernahme der Unimog-Montage durch Daimler-Benz fanden am 27. 10. 1950 ihren Abschluss.

    Unimog-Pionier Roland Feix erinnert sich heute, dass ihm bei einer Forstvorführung im Herbst 1950 der Henne-Verkaufsleiter Otto Seyfried den Tipp gab: „Sehen Sie dort den jungen Mann mit dem langen Ledermantel? Das ist Dr. Alfred Rummel, der wird Ihr neuer Chef in Gaggenau“. Feix viel aus allen Wolken, denn bei Boehringer gefiel es ihm sehr gut. Doch Seyfried wusste noch mehr und versuchte ihn zu beruhigen: „Machen Sie sich keine Sorgen, Sie gehen mit!“ Daran ist zu erkennen, dass es schon früher gelegentlich mit der rechtzeitigen Information der betroffenen Mitarbeiter haperte.

    Und dann ging auch alles Weitere recht schnell. Im Werk Gaggenau rekrutierte man für die Abteilung Unimog mit dem Technischen Leiter Albert Friedrich und dem Kaufmännischen Leiter Dr. Alfred Rummel das nötige Personal. Hierfür warb man auch bei den Mitarbeitern des Unimog-Bereichs von Boehringer. Etwa zwanzig erklärten sich dazu bereit. Zudem erhielten sechs Mitarbeiter aus dem Werk Gaggenau den Auftrag, sich in mehreren Wochen in Göppingen in die Montage und die Besonderheiten des Unimog einarbeiten zu lassen.

    Im März 1951 wurde der letzte Unimog in Göppingen montiert – 602 waren es insgesamt. Bereits am 4. Juni 1951 konnte der erste in Gaggenau montierte Unimog ausgeliefert werden – 2021 schon wieder ein Grund zum Feiern!

    Dass die Gaggenauer auf die Montage des Unimog besser vorbereitet waren, wird daran deutlich, dass bereits nach sieben Monaten, am Jahresende 1951, der tausendste Gaggenauer Unimog an einen Kunden übergeben werden konnte.

    Michael Wessel

    Erstveröffentlichung im Badischen Tagblatt vom 26. Oktober 2020

    Beutlhauser Unimog Kommunaltechnik