UCG-Gründer Michael Wessel wird heute 70.
Pressespiegel Badisches Tagblatt, 29.9.2017 – BT-Leser schätzen seine profunden Kenntnisse der lokalen Historie ebenso wie die augenzwinkernden Beiträge, die er trotz oder vielleicht gerade wegen seiner Akribie und scharfen Beobachtungsgabe zu verfassen weiß. “wess” – Michael Wessel – wird am heutigen 29. September 70 Jahre alt.
“Die überaus positive Entwicklung meines Lebens war mir nicht in die Wiege gelegt:” Der Sohn eines englischen Soldaten und einer aus Westpreußen geflüchteten Krankenschwester wurde am 1947 in Aurich geboren und wuchs die ersten fünf Lebensjahre bei seinen aus Danzig vertriebenen Großeltern in Schleswig-Holstein auf – zuerst in einem großen Hühnerstall, dann im Armenhaus von Hohenaspe.
1952 übersiedelte Michael Wessel mit den Großeltern, von denen er adoptiert wurde, und Schwester Helga nach Gaggenau. Er erinnert sich, dass die ersten Jahre als armes Flüchtlingskind nicht einfach waren: “Ich hatte aber glücklicherweise immer wieder Unterstützer, die mir beratend zur Seite standen und mich maßgeblich förderten”, erinnert er sich dankbar, denn so konnte er die Höhere Handelsschule in Gernsbach besuchen (finanziert auch durch Hilfstätigkeiten im Malergeschäft Hauck) sowie eine Lehre als Industriekaufmann bei Daimler-Benz absolvieren: “Als Exportkaufmann versorgte ich in erster Linie die belgische und französische Armee mit Unimog-Ersatzteilen und sammelte meine ersten Unimog-Prospekte.”
Nach der Hochschule Pforzheim stieg Wessel 1973 wieder bei Daimler im Personalbereich ein und ging nach Führungsaufgaben als Leiter der Öffentlichkeitsarbeit 2005 in den Ruhestand. Zu seinen Aufgaben gehörte es auch, Großveranstaltungen wie “Fun in der Fabrik” oder “50 Jahre Unimog” zu organisieren. Als 1999 der Leiter der SG Stern wegen allgemeinem Desinteresse das Handtuch werfen wollte, erhielt unser Altersjubilar den Auftrag, mit einer Arbeitsgruppe diese Sportgemeinschaft nicht nur zu revitalisieren, sondern beispielhaft für den Konzern auszurichten.
Für 25 Jahre Zusammenarbeit mit dem Bereich Wirtschaftsingenieurwesen, zuletzt viele Jahre als Lehrbeauftragter, verlieh ihm die Hochschule Karlsruhe 2002 die Goldene Ehrennadel.
Neuen Mitarbeitern wollte Michael Wessel erklären können, wie das große Benzwerk ins Murgtal kam – so wurden Werks-, Unimog- und Heimatgeschichte sein Hobby. Zu diesen Themen gab er sieben Bücher heraus. 1993 initiierte Wessel die Gründung des Unimog-Club Gaggenau, den er 15 Jahre lang leitete. Überlegungen im Club, ein Museum zu schaffen, führten im November 2002 zur Gründung des eigenständigen Vereins Unimog-Museum – auch dort wirkt er mit.