Verschiedene Mercedes-Benz Fahrzeuge, darunter einige Unimog der Baureihen 401 und 411 bei einer Ausstellung in Finnland im Jahr 1958
Am 17. Januar stellten wir einige Winterbilder mit Unimog 2010 und 401 vor. Außerdem war nachzulesen, wie der erste Schneepflug durch Schmidt St. Blasien an einen Boehringer-Unimog angebaut wurde. Hier setzen wir die Serie mit Unimog 411 im Wintereinsatz fort und lassen anschließend wieder Alfred Schmidt zu Wort kommen, wie es nach dem ersten Schneepflug weiterging.
Unimog 411 mit Schmidt K1 Keilschneepflug bei einer Vorführung vor Exportkunden
Unimog 411 mit festem Fahrerhaus mit Schneepflug
Unimog 411 mit Schmidt Schneeschleuder mit Pflugzuführung
Unimog 411 mit Schmidt Schneeschleuder mit Pflugzuführung
Unimog 411 mit Aufbaumotor und Schmidt Schneeschleuder mit Pflugzuführung
Unimog 411 mit Schmidt Schneefräse und Aufbaumotor bei der Räumung des Großen St.Bernhard-Passes 1968
Unimog 411 mit Schmidt Schneefräse und Aufbaumotor bei Räumarbeiten am Stilfserjoch
Unimog 411 mit Schmidt Schneefräse und Aufbaumotor bei der Räumung des Großen St. Bernhard-Passes 1968
Unimog Baureihe 411 mit Schmidt Schneefräse beim Räumen einer Gasse
Der Schneepflug geht in Serie
Nachdem Alfred Schmidt mit seinem Mitarbeiter Walter Hirt 1952 den ersten Schneepflug an einen Boehringer-Unimog angebaut und ihn erfolgreich getestet hatten, wurde Kontakt mit dem Daimler-Benz-Werk im Murgtal aufgenommen. Alfred Schmidt schreibt dazu im Band 1 der Geschichten rund um den Unimog:
„Stolz stellten wir unsere Neuentwicklung dem Konstruktionschef, Herrn Rößler und dem Versuchsleiter, Herrn Dietrich, im Werk Gaggenau vor. Der Pflug fand ihren Beifall. Ein neuer Einsatz für den Unimog! Lediglich die mechanische Hebevorrichtung imponierte Herrn Rößler nicht. Sie war ihm zu umständlich. Er schlug vor, in ein zweites von uns zu lieferndes Exemplar in Gaggenau einen einfach wirkenden Druckluftkraftheber einzubauen.
Als der nächste Winter kam, machten wir uns mit den beiden Pflügen in Blasiwald beim Schluchsee einen Vergleichstest mit den beiden Pflügen. Voraus fuhr der Schneepflug mit der Gaggenauer Hebevorrichtung. Es trat ein, was wir erwartet hatten: Der Unimog kam nicht vorwärts, denn der Schnee drückte den Plug immer wieder nach oben. Sehr zum Ärger der Herren Lademacher und Rinkel. Wir hatten mit dem von uns ausgerüsteten Modell kein Problem, denn die mechanische Hebevorrichtung hielt den Pflug am Boden.
Unter den Schaulustigen war auch Herr Kaiser, der einen der Domänenhöfe im Blaiwald betrieb. Das neue Fahrzeug fand bei ihm großes Interesse. Er lud am Ende der Vorführung die verfrorene Mannschaft in seine warme Stube zum Vesper ein. Ich kann mich nicht erinnern, jemals Speck, selbstgebackenes Brot und Schwarzwälder Kirschwasser so sehr genossen zu haben!
Obwohl Bauer Kaiser als eher zurückhaltend und wortkarg galt, machte er aus seiner Begeisterung für das Fahrzeug keinen Hehl … und kaufte sich kurze Zeit später auch einen Unimog mit Schneepflug bei uns.
Sehr viele Bestellungen für Schneepflüge sollten folgen. Bald ersetzten wir die Kurbel durch einen Lichtmaschinen-Elektro-Motor, und 1955 bauten wir eine doppelwirkende Hebe- und Senkvorrichtung auf Druckluftbasis – sicher sehr zur Freude von Herrn Rößler – ein. ….
Die ersten Schneefräsen am Unimog
Die Firma Peter in der Schweiz hatte bereits in den 1930er Jahren eine Schneefräse entwickelt. Wir waren bis 1944 Lizenznehmer. Das auslaufende Patent und unser inzwischen großes Zutrauen in den Gaggenauer Unimog ermunterte uns, 1952 mit einer Eigenentwicklung zu beginnen.
Schon im Dezember 1953 konnten wir unsere erste Schneefräse testen. Wir waren begeistert: Eine überzeugende Kombination von Schneeräummaschine und Trägerfahrzeug. Die französische Besatzungsmacht erteilte uns bald darauf den ersten größeren Auftrag.“
Wird fortgesetzt.
Die Bände 1 und 3 der Geschichten rund um den Unimog sind noch erhältlich über www.buchundbild.de
Fotos: Daimler AG