Hans-Peter Hegmann schreibt am 10. Mai 2016 im Badischen Tagblatt:
Sonderveranstaltung “60 Jahre Baureihe U 411” lockt nur Wenige ins Unimog-Museum
Normalerweise ist es beim Unimog-Museum ähnlich wie beim berühmten Filmtitel über die Erstbesteigung des Matterhorns. Das Museum ruft – nämlich mit einer Sonderveranstaltung zu einem besonderen Thema – und die Besucher strömen in Scharen. Allerdings war das erste richtige Sommerwochenende wohl mehr ein Lawinenabgang für das einzigartige Museum.
Trotz des Mottos “60 Jahre Baureihe U11” war der Besucherandrang im Verhältnis zu den bisherigen Sonderveranstaltungen eher gering. Dabei ist laut Unimog-Kennern der “Vierelfer” doch eine Legende mit dem gleichen Kultstatus wie der VW-Käfer oder der “Neunelfer” von Porsche.
Vermutlich war es für viele zu verlockend, die ersten richtigen Sonnenstrahlen irgendwo anders zu genießen. Zudem fanden im gleichen Zeitraum in der näheren und weiteren Umgebung unzählige Feste statt, zum Beispiel der Maimarkt in Gaggenau. Eventuell hat auch die Tatsache, dass nicht so viele Besitzer der Baureihe wie erwartet zur 60. Geburtstagsparty mit ihren Fahrzeugen kamen, der optischen Erwartungshaltung einiger Interessenten nicht entsprochen. So waren nur in der Zeit zwischen 12 und 13 Uhr ungefähr 60 Fahrzeuge anwesend.
Dagegen fanden sich jede Menge Unimog-Versteher zum Vortrag von Carl-Heinz Vogler über die Unimog Baureihe 411 ein. Der Experte, ehemaliger Mitarbeiter bei Daimler, langjähriger Herausgeber des “Unimog-Heftls” und Autor von bisher acht Fachbüchern zum Alleskönner, stellte gleichzeitig sein neuestes Werk aus dem GeraMond-Verlag vor: “Unimog 411 – Typengeschichte und Technik.”
Soweit der Beitrag von Hans-Peter Hegmann.
Ursprünglich waren wir noch davon ausgegangen, dass es sich bei “Pink Panter” um einen Unimog 2010, Baujahr 1952 handelt. So lautete daher auch die Bildunterschrift. Dazu erhielten wir von Claudio Lazzarini einen Hinweis, den wir hier gerne weitergeben:
“Der Pink Panther von Bernadette Oertig ist ein U 401, Jahrgang 1954, ex CH-Armee. Fahrgestellnummer 401.101-4501677. Darum trägt er auch keinen Mercedes-Stern, da die CH-Armee bei der Beschaffung von 60 Fahrzeugen (Jg 54) festlegte, dass „die Fahrzeuge ohne Mercedes-Stern zu liefern sind“. Zu jener Zeit (Truppenordnung 51) musste man nämlich mindestens den Rang eines Brigadiers inne haben, um einen Mercedes zu fahren. Da konnte es natürlich nicht sein, dass ein kleiner Telefon-Soldat einen Mercedes als Dienstfahrzeug bekommt. Geändert hat dies erst mit der Einführung des Unimog-S im Rahmen der Truppenordnung 61.”
Mit der Typenbezeichnung nahmen es die Gaggenauer übrigens Mitte der 1950er bis Anfang der 1960er Jahre anders als wir heute. So ist beispielsweise die Ersatzteilliste 30025, Ausgabe E vom März 1961 mit “TYPE 2010″ bezeichnet. Und innen ist zu lesen:”Diese Liste enthält die Ersatzteile für das UNIMOG-Fahrzeug Typ 2010 mit Vierzylinder-Dieselmotor OM 636. VI-U einschließlich der Sonderausführungen in den nachstehend aufgeführten Ausführungen.” – Aufgeführt werden dann aber nur 401.101 bis 401.106 sowie 402.101 bis 402.104.
Hier noch einige Bilder von Michael Wessel: