Das Unimog-Museum erweitert

Die Neubauten sind lila dargestellt - rechts das bestehende Museums-Gebäude   -   Kohlbecker Gesamtplan GmbH

Die Neubauten sind lila dargestellt – rechts das bestehende Museums-Gebäude – Kohlbecker Gesamtplan GmbH

 

Das Unimog-Museum erhält neue Gebäude und neue Parkplätze

Thomas Senger berichtet im Badischen Tagblatt vom 27. April 2015:

Die angestrebte Erweiterung des Unimog-Museums sowie die Schaffung von 60 weiteren Parkplätzen zählen zu den künftigen Herausforderungen, denen sich der Trägerverein gegenübersieht. Bei der Jahreshauptversammlung am Freitagabend wurde deutlich: Die Mitglieder um Vorsitzenden Stefan Schwaab sehen sich dafür gewappnet.

Ein Entwurf zeigt die Fläche: Direkt neben dem Parkplatz der Landesakademie, wo dessen Abraummaterial abgelagert wurde, sollen Museums-Parkplätze entstehen. Dieses Gelände befindet sich auf Gaggenauer Gemarkung. Die Parkplätze würden auf dem Vereinsgelände Platz schaffen für die Museumserweiterung.

Der neue Parkplatz wäre sinnvoll, betonte Stefan Schwaab, doch sei auch sinnvoll, dass der Verein diese nicht alleine bezahlen sollte. Schließlich sei dort die Pforte der Murgleiter. Diese ist einer der am höchsten zertifizierten deutschen Wanderwege. Demzufolge gebe es Wanderer, die über mehrere Tage den Museumsparkplatz nutzen – anders als bei der benachbarten Landesakademie, dort seien ausdrücklich nur Akademiebesucher erwünscht. Generell müsse die Achse Gaggenau – Gernsbach -Forbach – Schwarzenbach – Nationalpark verstärkt ins Blickfeld rücken – auch verkehrstechnisch, um die Chancen zu nutzen.

Hohe Ausgaben imvergangenen Jahr

Interaktive Erlebnis- und Lernwelten zur Unimog- und Industriegeschichte, Schulungswerkstatt, Archiv und Classic-Center-Verkaufsraum nannte Schwaab in Zusammenhang mit der Museumserweiterung. Ein erster Schritt sei die Übertragung der Alttypenberatung durch Daimler an das Museum Anfang 2015 gewesen.

Die Betriebs-GmbH sei insbesondere dank der über 100 Ehrenämtler in der Lage, schwarze Zahlen zu schreiben. “Hier wird ehrenamtlich geschuftet, das ist unglaublich”, bilanzierte Schwaab. Gleichwohl haben die Investitionen der vergangenen Monate – neue Fahrzeughalle in Kuppenheim und Umbau und Erweiterung der Museumsgastronomie – sich niedergeschlagen. Die Ausgaben haben sich 2014 gegenüber dem Vorjahr fast verdoppelt auf 811000 Euro (2013: 420600 Euro, 2012: 149500 Euro). Allerdings habe der Verein dank der neuen Gastronomie wieder stabile Pachteinnahmen, und mit der neuen Halle sind keine Mieten mehr für das alte Fahrzeugdomizil in der Gaggenauer Jahnstraße erforderlich.

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Bei den Besucherzahlen sei 2014 das drittbeste Jahr gewesen mit 36681 Gästen (2013: 38021; 2012: 35145). Hans-Jürgen Wischhof berichtete aus dem elfköpfigen Kuratorium. “Von ausgesprochen hoher Qualität” sei auch dessen Arbeit: “Dieses ist wirklich ein lebendiges Museum, für das es sich zu arbeiten lohnt.” Bei der Mitgliederentwicklung bilanziert der Verein einen leichten Rückgang auf derzeit 1137. Das Stiftungsvermögen summiert sich mittlerweile auf 1,2 Millionen Euro – 2009 waren es lediglich 583000 Euro. Ein beruhigender Grundstock, der durchaus noch ausgebaut werden könne, sagte Schwaab, um für eventuelle Notfälle gewappnet zu sein.

Das zehnjährige Bestehen des Museums 2016 wirft seine Schatten voraus. Hans-Jürgen Wischhof regte an, das 70-jährige Jubiläum des Unimog damit zu kombinieren.

Die Kassenprüfer Paul Rodenfels und Edgar Rost attestierten eine “saubere und ordentliche” Arbeit von Kassiererin Martina Bandusch. Die Kassenprüfer wurden ebenso einstimmig für eine weitere Amtszeit bestätigt wie Schriftführerin Christiane Krieg.

Einstimmig wurde die erste Beitragserhöhung des Vereins seit Gründung 2002 gebilligt. Ab 2016 zahlen Einzelmitglieder 25 Euro statt bisher 20 Euro, Familien 60 Euro (bislang 50) und Firmen 125 Euro (bislang 100). Zu befinden hatten die Anwesenden auch über den Antrag auf Mitgliedsrabatt im Museumsshop zwischen fünf und zehn Prozent. “Ich bitte inständig, diesen Antrag abzulehnen”, sagte Schwaab. Die Versammlung sah dies einstimmig auch so.

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Großes Programm, viel Arbeit

Korso zum 90. Geburtstag von Unimog-Veteran Manfred Florus, das Überschreiten der 300.000-Besucher-Marke oder Bau der neuen Fahrzeughalle in Kuppenheim, El-Bocho-Ausstellung, dazu Sonderausstellungen: Groß war die Zahl der Veranstaltungen, die Karl-Josef Leib, technischer Leiter des Museums, den Gästen in Erinnerung rief. “Wenn sich etwas bewegt, dann kommen die Leute”, bilanzierte er. Die jüngste Unimog-S-Ausstellung sei ebenfalls in sehr guter Erinnerung, auch wenn es den Teilnehmern nicht erlaubt war, auf dem Versuchsgelände Sauberg die Leistungsfähigkeit ihrer Oldtimer auszutesten. Leib berichtete auch über Naturschutzauflagen: Das Gelände hinter der Fahrstrecke wurde gerodet, Kuhlen wurden angelegt für die Unken. “Wir setzen unsere Umweltauflagen ordentlich um”, betonte Leib mit Blick auf den personellen Aufwand: “Mehrere Montage mit fünf, sechs Mann” brauche man, um das Gelände in einigermaßen ordentlichem Zustand zu halten.

Kindermann Unimog
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