Der Innenminister von Mecklenburg-Vorpommern, Lorenz Caffier, übernahm für das Landesamt für zentrale Aufgaben und Technik der Polizei, Brand- und Katastrophenschutz (abgekürzt LPBK) in Schwerin insgesamt sechs neue Unimog U 4000 in der Farbe des Bevölkerungsschutzes Elfenbein. Der Einsatzschwerpunkt der hochgeländegängigen Unimog U 4000 ist die Abwehr und die Bekämpfung der Auswirkungen von Sturmfluten/ Sturmhochwasser, und Folgen von zunehmenden Extremwetterlagen und Orkanverwüstungen. Nach der Übergabe wurden die künftigen Fahrer der Unimog U 4000-Katastrophenschutzfahrzeuge auf dem ehemaligen Truppenübungsplatz Lübtheen mit den extremen Geländefahreigenschaften des Unimog vertraut gemacht und geschult.
Dafür ist der Unimog U 4000 bestens ausgestattet. Wer kennt nicht die legendären Bilder von den Einsätzen beim Oder-Hochwasser, von dem Mecklenburg-Vorpommern besonders schlimm betroffen wurde, oder der Wiederaufbau von Infrastruktur bei extremem Schneebruch bis zu Einsätzen bei Erdbeben und Hochwasser in Japan oder New Orleans.
Das Konzept Unimog: Weitermachen, wo andere aufhören müssen.
Wo selbst Allrad-Lkw an ihre Grenzen stoßen, muss ein ganz anderer Typ von Arbeits- und Zugmaschine her, der Unimog. Er definiert Einsatzfähigkeit und -vielfalt auf 4 Rädern ganz anders. Der Mercedes-Benz Unimog ist eine Fahrzeuggattung für sich. Er bietet Möglichkeiten, die weltweit kein anderes Fahrzeug bietet. Der Unimog ist flexibler als andere. Mit An- und Aufbauräumen vorne, in der Mitte und hinten. Der Unimog ist geländegängiger als andere. Und er hat Schnellfahreigenschaften, mit denen er auf der Straße höchstes Transporttempo vorlegt. Der Unimog ist der kompromisslose Profi, überlegen in jeder Situation und auf jedem Terrain – etwa im Waldbrand- und Katastropheneinsatz.
Der Unimog weiß, was Einsatzkräfte brauchen und schaltet deshalb in Sachen Technik gleich mehrere Gänge höher als jedes vergleichbare Nutzfahrzeug. Der Unimog bietet perfekte Performance in jedem Gelände. Dafür sorgen jede Menge einzigartige Details: innovative Rahmenkonzepte, Single-Bereifung, Portalachsen, eine Reifendruck-Regelanlage sowie modernste Motoren- und Getriebetechnik.
Unimog – Geräteträger mit Multifunktionsausstattung für den Katastrophenschutz
Der hochmobile Geräteträger Unimog U 4000 wurde auf der bewährten Basis des Unimog UHN mit 3-sitziger Kabine und Pritsche mit einem Radstand von 3250 mm mit Kombination verschiedenster Anbaugeräte gebaut. Der Geräteträger ist ausgestattet mit einem hydraulischem Ladekran, mit Kranseilwinde und Hubseilwinde, ausfahrbaren Stützen nach vorne und nach hinten zuzüglich einer Bergstütze. Der Frontlader kann auch mit einer Staplergabel ausgestattet werden. Der moderne Vierzylinder-Dieselmotor OM 924 LA in Euro-5-Ausführung mit Abgas-Turbolader mit Ladeluftkühlung hat eine Leistung von 160 kW (218 PS). Das maximale Drehmoment beträgt 810 Nm bei 1200-1600/min. Damit lässt sich mancher Baum oder ein anderes Hindernis von der Straße ziehen. Die Watfähigkeit beträgt serienmäßig 800 mm, ist aber in der hier gelieferten Ausstattung mit der optionalen Watfähigkeitsanlage auf 1200 mm erhöht worden.
Die Einsatzführung des Innenministeriums Mecklenburg-Vorpommern und des LPBK entschieden sich für den Mercedes-Benz Unimog U 4000, da dieses Fahrzeug neben den aufgezählten Zusatz- und Arbeitsgeräten zudem als Zugmaschine für diverse Ausrüstungs- und Bootsanhänger eingesetzt werden kann und dabei drei Mannschaften mit ihrer persönlichen Ausrüstung Platz bietet.
Der ganz entscheidende Vorteil des Unimog U 4000 ist aber die altbewährte Unimog-Tugend, nämlich als schnelllaufende Zug- und Arbeitsmaschine über die Autobahn schnellstens den Einsatzraum zu erreichen, um dann im Einsatzgebiet in schwierigem Gelände und auf überfluteten Straßen hochgeländegängig seinen Auftrag zu erfüllen.
Mit der Arbeitsgeräteausstattung ist der Unimog U 4000-Geräteträger in der Lage, folgendes Einsatzprofil für den Katastrophenschutz zu erbringen:
Hochgeländegängiges Spezialfahrzeug, welches als Zug- und Arbeitsmaschine verwendet wird. Fahrfähigkeit abseits befestigter Straßen und Wege.
Das Träger-Kraftfahrzeug dient u.a. zum Materialtransport von technischen Einsatzmitteln, Stückgut und Schüttgut.
Der Unimog U 4000-Geräteträger ist so ausgestaltet, dass er auch als Zugfahrzeug zum Transport von Einsatzmitteln (Tiefladeanhän-ger, Brückenteile, Aggregateanhänger, mobile Lichtmastanlage usw.) verwendet werden kann.
Folgende Einsatzmaßnahmen sind mit diesem Fahrzeug vorgesehen:
Bergen von Personen, Tieren in Not, Fahrzeugen und Gerätschaften von Bürgern, aber auch von eigenen Kräften und Fahrzeugen zur Eigenbergung, Durch seine Watfähigkeit von 1200 mm z. B. bei Hochwasser in den Flüssen von MV oder bei Sturmfluten am Ostseestrand. Der Unimog ist in der Lage, auch einen nassen Strand zu befahren.
Räumen bzw. Schieben von Hindernissen, Beseitigung von herabgestürzten Bäumen, Anlegen von Bedarfswegen, Abtragen, Bewegen und Ablagern von Schüttgut und gewachsenem Erdreich. Bei möglichen Schneekatastrophen oder Erdrutschen lassen sich mit dem Frontlader die Verkehrswege wieder freiräumen, bzw. verschüttete Fahrzeuge mit dem Kran bergen. Bei zu erwartenden Jahrhundert-Hochwassern lassen sich mit dem Frontlader Schutzdeiche anlegen, bzw. mit der Staplergabel Sacksäcke verbringen. Bei Havarien von Fahrzeugen mit erd-kontaminierenden Flüssigkeiten (Ölunfall) lässt sich mit diesem Gerät auch eine Erstmaßnahme zum Schutz des Grundwassers einleiten.
Heben bzw. Senken der Mehrzweck- und KatSchutzboote, auch in tieferliegende Hafenbecken, von Schienen und Schwellen, Be- und Entladen der Anhänger von Stammholz, Be- und Entladen von Einsatzmaterial – auch Schüttgut, Be- und Entladevorgänge von ausgefallenen Kraftfahrzeugen.
Der Unimog U 4000 und U 5000 – unschlagbar im Gelände
Schwierige Einsätze abseits aller Straßen und Wege sind das Metier der Unimog-Baureihe U 4000 und U 5000 mit hochgeländegängigen Fahrzeugen. Diese Spezialfahrzeuge verbinden traditionelle Unimog-Eigenschaften wie Solidität, Langlebigkeit, Zuverlässigkeit und das fast schon legendäre Allradkonzept mit modernster Motoren- und Getriebetechnik und bester Ergonomie. Diese Unimog-Modelle verfügen über eine Steigfähigkeit bis 100 Prozent (das entspricht 45 Grad Steigung), große Böschungswinkel und Bodenfreiheit und waten durch bis zu 1,20 m tiefe Gewässer. Der Unimog zeichnet sich zudem im schwersten Gelände durch seine Bauchfreiheit und seine hohe Kippsicherheit aus.
Ihre Haupteinsatzgebiete finden die Modelle dieser Unimog-Baureihe, neben der vorgestellten Einsatzbreite bei den Katastrophenschutzbehörden, auch bei den Länder-Polizeibehörden, auch bei der Feuerwehr besonders bei der Bekämpfung von Waldbränden, im Katastrophenschutz beim technischen Hilfswerk THW, als Fahrgestelle für Expeditionsfahrzeuge und als Arbeits- und Transportfahrzeuge z.B. für Energie- und Verkehrsunternehmen für Service- und Wartungsarbeiten an schwer zugänglichen Orten. Damit ergänzen sie ideal die Unimog-Baureihe U 300 – U 500 und den kleineren U 20.
Rahmen extrem verwindbar
Ihre im Wettbewerbsvergleich konkurrenzlos hohe Geländetauglichkeit verdanken die Unimog der Reihe UHN (U 400 und U 5000) unter anderem ihrem Rahmenkonzept. Eine extreme Verwindungsfähigkeit bildet eine der Voraussetzungen, dass sich ein Radfahrzeug überhaupt noch in einem Gelände fortbewegen kann, das bestenfalls von Kettenfahrzeugen zu bezwingen ist. Wesentliche Voraussetzung der Verwindungsfähigkeit ist die Dreipunktlagerung von Motor, Getriebe, Fahrerhaus und Aufbau. Sichtbar wird diese Spezialität im Gelände, wenn sich Aufbau oder Gerät deutlich gegenüber dem Fahrerhaus verschränken.
Große Bodenfreiheit und Achsverschränkung
Nicht minder entscheidend für die unschlagbare Geländetauglichkeit ist das Fahrwerk. Portalachsen mit Einzelradaufhängung schaffen große Bodenfreiheit, die Achsführung mittels Schubrohr, Querlenker in Verbindung mit Schraubenfedern erlaubt lange Federwege und Achsverschränkungen bis zu 30 Grad. Der Allradantrieb ist zuschaltbar, zwei Differenzialsperren vergrößern den Vortrieb. Auch in dieser Baureihe ist die Reifendruck-Regelanlage lieferbar, die in Verbindung mit der Druckluftanlage des Fahrzeugs ganz nach Bedarf den Luftdruck der Reifen senkt oder erhöht.
Acht oder 16 Gänge, wahlweise automatisiert
Der Antrieb erfolgt durch Vierzylindermotoren der Baureihe 900. Das Leistungsspektrum reicht von 110 kW (150 PS) aus 4,25 l Hubraum bis 160 kW (218 PS) aus 4,8 l Hubvolumen. Für die Kraftübertragung ist ein halbautomatisiertes Achtganggetriebe mit elektronisch-pneumatischer Telligent-Schaltung zuständig. Für den Einsatz im Gelände kommt eine weitere Arbeits- bzw. Geländegruppe mit acht Gängen hinzu.
Wer es noch komfortabler haben möchte, wählt analog zur Baureihe U300 – U 500 die optional lieferbare vollautomatisierte Variante AutomaticShift. Diese Schaltung verhält sich im Fahrbetrieb wie ein Automatikgetriebe ohne dessen Nachteile in Preis und Gewicht. Ebenfalls gibt es auch für die Baureihe U 4000 – U 5000 die Wendeschaltung EQR („Electronic Quick Reverse“). Sie ermöglicht das Umschalten zwischen Vorwärts- und Rückwärtsfahrt schon vor einem Stopp.
Die Fahrerkabine ist modern und funktionell ausgestattet. Instrumente in Durchlichttechnik und ein Multifunktions-Display informieren über Fahr- und Betriebszustände. Das zusätzliche Fahrer-Informations-System (FIS) informiert fallweise über Allradantrieb, eingelegte Sperren, Tempomat oder Geschwindigkeitsbegrenzer. Über ein Auswahlmenü kann sich der Fahrer weitere Informationen anzeigen lassen.
Die Unimog-Modelle U 4000 und U 5000 sind jeweils in den zwei Radständen 3250 und 3850 mm zu bekommen, mit Einzel- oder Doppelkabine. Sie stehen mit zulässigen Gesamtgewichten von 7,5 – 12,5 t zur Verfügung, als Feuerwehr auch bis 14,1 t.
Wichtig für Unimog-Einsätze beim Katastrophenschutz ist die Werkstattqualität mit 24-Stunden Bereitschaften und der schnelle Ersatzteilservice, der benötigte Ersatzteile in jeden Winkel des Landes (und bei ausländischen Hilfseinsätzen in alle Welt) bringt.