Unimog und Zetros in der Forstwirtschaft

12c718_03

Als „Messe im Wald“ hat sich die mit der KWF-Tagung (Kuratorium für Waldarbeit und Forst­technik e.V.) kombinierte Ausstellung KWF-Expo einen guten Namen in der Branche gemacht. Auf einer gut 100 Hektar großen Feld- und Waldfläche präsentieren vom 13. bis 16. Juni in Bopfingen (Baden-Württemberg) ca. 500 Aussteller aus über 20 Ländern neue Entwicklungen in Forsttechnik und Holztransport, in der Informations- und Kommunikationstechnologie, Bioenergie­technik und im Arbeitsschutz. Die KWF-Tagung, zu der Exkursionen und Fachkongresse gehören, gibt es seit 1964, sie wird in diesem Jahr zum 16. Mal durchgeführt. Mehr als 40 000 Fachbesucher aus ganz Deutschland und den angrenzenden EU-Staaten werden erwartet. Mercedes-Benz zeigt auf seiner 1000 Quadratmeter großen Ausstellungsfläche 10 Unimog und einen Zetros in verschiedenen Kombinationen mit Geräten, Aufbauten und Anhängern. Viele Fahrzeuge und Geräte werden praktisch vorgeführt.


Der Unimog in der Forstwirtschaft

Mit seiner über 60-jährigen Fahrzeughistorie und dem Ursprung in der Agrar- und Forstbranche ist der Unimog berühmt für seine Vielseitigkeit im Einsatz. Leistungsstark und robust, zuverlässig und langlebig und zudem exakt zugeschnitten auf die Arbeit mit Anbaugeräten aller Art, so hat sich der Unimog vom ersten Tag an bewährt, nicht nur bei der Erfüllung kommunaler Aufgaben, sondern eben auch in der Land- und Forstwirtschaft. Sein branchen­übergreifendes Markenzeichen: Der wechselnde Geräte­einsatz garantiert eine Nutzung über das ganze Jahr hinweg. In der Tradition dieses geländegängigen Einsatz- und Transport­fahrzeugs steht auch der Zetros, ein Haubenlastwagen mit imposan­tem Auf­tritt und einem speziellen Off-Road-Fahrwerk. Der Unimog hat seinen festen Platz in Gehölz- und Baumpflege sowie in der Forst­logistik. Diese gewinnt im Zuge der wachsenden Energie­holz­gewinnung beispielsweise bei der Produktion und dem Transport von Hackschnitzeln immer mehr an Bedeutung. Auch für Forst­arbeiten und Gefahrbaumfällung wird der Unimog, z.B. mit Arbeits­korb oder Seilwinde, regelmäßig eingesetzt. All diesen Anforderungen kommen die überragenden Gelände- und Schnell­fahreigenschaften der professionellen Geräteträger U 300, U 400 und U 500 sowie deren kompakte Abmessungen stark entgegen. Die Fahrzeugbreite beträgt nur 2,15 m (U 300/U 400) bzw. 2,30 m (U 500) und die Länge maximal 6 Meter. Waldwege mit wenig trag­fähigem Boden sind für den Unimog vertrautes Terrain. Bedingt durch die vom Fahrerplatz aus bedienbare Reifendruck­regelanlage kann der Druck des Reifens während der Fahrt ab­gesenkt werden. Durch die größere Aufstandsfläche lässt sich der Bodendruck verringern sowie die Traktion erhöhen.

Einzigartiges Fahrwerkskonzept

Permanenter Allrad-Antrieb, zuschaltbare Differenzialsperren an der Vorder- und Hinterachse, Portalachsen für große Bodenfreiheit, günstige Böschungswinkel und eine extreme Steigfähigkeit stehen für das einzigartige Fahrwerkskonzept des Unimog. Anbaugeräte werden von einer leistungs­starken Hydraulik oder der Front- und Heckzapfwelle versorgt. Optimale Rundumsicht bietet das Frei­sichtfahrerhaus des Unimog U 300/U 400/U 500, dazu gehören freie Sicht in alle Richtungen und die ideale Sitzposition des Fahrers, um sowohl Kreuzungen einzusehen wie auch vorn montierte Geräte im Blick zu haben. Die Motoren stellen 110 KW (150 PS), 130 kW (177 PS) sowie 175 kW (238 PS) und 210 kW (286 PS) zur Verfügung, das Wendegetriebe hat acht Gänge in jede Fahrtrichtung und in Sonderausstattung noch weitere Arbeits- und acht Kriechgänge. Die automatisierte Telligent-Schaltung, bekannt aus den Mercedes-Benz Lkw-Baureihen, entlastet den Fahrer und hilft ihm, sich auf den Einsatz zu konzentrieren. Zudem steht ein stufenloser hydrostatischer Fahrantrieb für variables Arbeiten zur Verfügung. Für eine optimale Fahrsicherheit sorgen das Brems­system mit 4-Kanal-ABS sowie die automatisch-lastabhängige Bremse (ALB) zur Regelung der Bremskraftverteilung zwischen Vorder- und Hinterachse. Die günstige Achslastverteilung garantiert spurtreues Lenkverhalten selbst bei schlechten Fahr­bahnverhältnissen. Die leichtere Baureihe U 20 mit 110 kW (150 PS) und 130 kW (177 PS) mit bis 9,3 t zGG hat alle Unimog spezifischen Eigenschaften und ist dabei noch kompakter als die U 300, U 400 und U 500.

Zetros: Ruhiges Fahrverhalten im Gelände

Der geländegängige Zetros setzt die Tradition der Hauben­fahr­zeuge eindrucksvoll fort. Als zukunftsorientierte Lösung für Arbeiten abseits befestigter Straßen verbindet er jahrzehntelanges Off-Road Know-how und innovative Technologie zu einem modernen LKW-Konzept für schwere Geländeeinsätze. Der Zetros verfügt wie der Unimog über ein spezielles Off-Road-Fahrwerk (Außenplanetenachsen, robuster und verstärkter Leiterrahmen) und kann zudem auf Grund seiner Fahrerhausposition zwischen den Achsen und der gleichmäßigen Achslastverteilung mit beson­ders ruhigem Fahrverhalten in unwegsamem Gelände auf­warten. Im Antriebsstrang arbeiten ein vollautomatisches Wandler­getriebe und ein zweistufiges Verteilergetriebe mit Geländeuntersetzung. Der Reihensechszylinder (OM 926 LA) leistet 240 kW (326 PS). Den Zetros gibt es in zwei- und drei­achsiger Ausführung mit 18 oder 27 t zGG und auf Wunsch auch mit einem manuellen Getriebe. Unabhängige Untersuchungen z. B. der FH Soest bescheinigen dem Zetros höchste Wirtschaftlichkeit im Transport, geringen Kraftstoffverbrauch und durch die als Sonderausstattung erhältliche Reifendruckregelanlage eine hervor­ragende Boden­schonung auf forst- und landwirtschaftlich genutz­ten Flächen. Das großzügige Fahrerhaus bietet Platz für bis zu drei Personen und einen Arbeitsplatz, der bei allen Witterungs­bedingungen Mensch und Ausrüstung schützt. Auch als Träger­fahrzeug für Geräte ist der Zetros durch optional erhältliche Nebenabtriebe bestens geeignet.

Die Ausstellungsfahrzeuge

Der Unimog U 500 bildet zusammen mit dem Holz- und Recycling­kran der Firma Cargotech und dem angehängten Großhacker der Firma Doppstadt eine höchst effektive Kombination für die Energie­holzgewinnung. Der schnell drehende Kran und der leistungsfähige Hacker bewältigen die Arbeit vor Ort, der Unimog sorgt dank seiner guten Geländegängigkeit und seiner Schnell­fahreigenschaften auf der Straße für schnelles Umsetzen im Wald und rationelle Transportfahrten auf befestigten Straßen.
Für leichte Rückearbeiten im Wald ist der Unimog U 500 mit Rückeschild und Rückezange der Firma Maxwald ausgerüstet. Hier bewährt sich die optional erhältliche Reifendruckregelanlage in besonderem Maße, da bedingt durch die größere Aufstands­fläche der Reifen die Traktion entscheidend verbessert wird und gleichzeitig der Bodendruck verringert wird.
Wie geschaffen für die Schnittstelle Wald/Straße innerhalb der Forstlogistik sind die Unimog U 500 mit Abschiebeanhänger (hydraulische Entladung durch verschiebbare Rückwand) der Firma Fliegl und der Zetros Secutor mit Bandwagen (Entladung durch beweglichen Boden mit Rückwand) der Firma SGT. Bedingt durch das geringe Eigengewicht der Fahrzeuge sind hohe Nutz­lastreserven und Transportvolumina verfügbar, die insbesondere im Bereich des Energieholztransportes betriebs­wirtschaftlich hoch interessante Alternativen zu den sonst in der Branche üblichen Transportsystemen sind.
Weitere Exponate:
  • Unimog U 20 in Agrarausstattung mit Holzhäcksler der Firma Dücker
  • Unimog U 400 in Agrarausstattung mit Frontausleger und Astschere sowie Holzhäcksler im Heckanbau der Firma Dücker
  • Unimog U 400 mit Mähkombination von Front- und Heckaus­leger der Firma Mulag, ausgerüstet mit für die Forstarbeit typischen Arbeitsköpfen
  • Unimog U 500 in Agrarausstattung mit Kraftheber vorne und hinten, Zapfwellen und 495er Bereifung
  • Unimog U 400 in Kommunalausstattung mit Erdhobel und Dachplattenverdichter der Firma Söder
  • Unimog U 400 in Forstausstattung der Firma Werner (Unter­bodenschutz, Seilwinde, Rückeschild), kombiniert mit Streu­automat der Firma Gmeiner und Schneepflug der Firma Schmidt
  • Unimog U 500 mit Drehschemel Rollbandwagen der Firma Krampe
Vom „Universal-Motor-Gerät“ (Unimog) wurden seit 1951 mehr als 380 000 Einheiten gebaut, darunter über 10 000 Exemplare der im Jahr 2000 eingeführten der Baureihe U 300/ U 400/U 500. Bis 2002 kamen die Unimog aus dem Werk Gaggenau, seitdem entstehen sie im Lkw-Werk Wörth.
Buch und Bild Unimog Literatur
Kategorien

About the Author:

Schreibe einen Kommentar

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.