Herzlich willkommen

Herzlich willkommen auf der Unimog-Community-Website. Seit 1999 treffen sich hier die Mercedes-Benz Unimog- und MBtrac-Enthusiasten zum Meinungsaustausch und Fachsimpeln.

Hier werden Fragen zur Technik und zur Restauration des Unimog gestellt.

Moderator: stephan

#443704
Liebe Unimog-Freunde,

seit etwa 15 Tausend km fahre ich mit einem Viscolüfter vom 3er BMW. Da er bei meinem um 3 Liter erweiterten System mit Zusatzkühler und elektrischem Lüfter wenig zu tun hatte, trug er zu einem angenehmeren Betriebsgeräusch des OM636 und zu besseren Fahrleistungen bei. Zuletzt fiel mir aber auf, dass die Kühlmitteltemperatur stets zwischen nur 76 und 79°C lag. Also habe ich den Viscolüfter geprüft und festgestellt, dass er fest war, also schließlich immer mitlief.

Daraufhin habe ich ihn ganz ausgebaut und die mittlere Temperatur bei Straßenfahrt stieg erwartungsgemäß - aber auch nur um etwa 4K. Deshalb dachte ich ganz auf ihn verzichten zu können.

Weit gefehlt! Beim selbstsicheren Rumtuckern in einem Steinbruch roch es plötzlich eigenartig und aus dem - bei mir drucklosen - Kühlsystem trat Flüssigkeit aus. Das Thermometer zeigte 95°C. Zusatzkühlung mit Pumpe und Lüfter eingeschaltet und die Temperatur ging sofort zurück.

Also wird im 411 der Lüfter doch benötigt, und zwar für die Fälle, bei denen kein oder ein zu geringer Fahrtwind herrscht. Das hätte ich mir auch gleich denken können. :oops:

Ein neuer VIscolüfter ist bestellt.

Einige Besitzer des 170/180 D allerdings, in dem der OM636 auch eingebaut wurde, fahren ohne Lüfter. Aber eher nicht im Steinbruch oder sonstigen Gelände. :)
#443736
Hallo Christoph,

Finde es sehr interessant, wie du deinen Mog auf mehr Leistung trimmst und dabei immer wieder andere Probleme lösen darfst.

Wenn ich dein System richtig verstehe, hast du einen zusätzlichen Kühler mit Lüfter vom 3er verbaut und im Motorraum selbst das orginale System belassen?!

Ich frage daher, da ich aus dem Ventilatorenbau komme und fragen wollte, warum du nicht den orginal Lüfter optimiert hast.

Dies wäre meines erachtens relativ einfach mit einer "Einlaufdüse" zu erreichen, jedoch müsste der Abstand zwischen Kühler und Ventilator vergrößert werden. Ob das Im Mog geht weiß/kann ich so nicht beantworten, meiner steht ca. 10.000km von mir entfernt. :mauer

Gruß aus Shanghai,
Matthias
#443747
Hallo Matthias,

die Tüfteleien an meinem Kühlsystem begannen damit, dass ich den Lüfter nicht in Betrieb haben möchte, wenn die Kühlleistung – durch den Fahrtwind - auch ohne ihn groß genug ist. Deshalb kam der Viscolüfter rein.

Bei hohen Außentemperaturen und maximaler Motorleistung Leistung (bis 41 PS) reichte dann aber die Kühlleistung nicht mehr aus. Deshalb erweiterte ich das Kühlsystem mit einer Aus- und Einschleusung im Fallrohr nach dem Ausgleichsbehälter. Dazwischen ein Leitungssystem mit Kühler mit elektrischem Lüfter (vom FIAT 500) und Pumpe mit 3 Liter Volumen (siehe Anhang). Damit konnte ich selbst unter extremen Bedingungen die Kühlmitteltemperatur stets unter 85°C halten.

Nun war aber das Kühlsystem weitläufig und nicht mehr leicht überschaubar geworden. Deshalb habe ich in den Deckel des Ausgleichsbehälters einen Schwimmer gebaut mit mechanischer Anzeige nach Außen und es damit drucklos gemacht.

Mit diesem System bin ich nach wie vor sehr zufrieden.

Zur Optimierung des serienmäßigen Lüfters (oder auch des Viscolüfters), wie Du es vorschlägst: Welche Steigerung der Kühlleistung ist hier denkbar?
Übrigens, ein Unimog-Freund aus Karlsruhe hatte mit Zigarrenrauch schon mal grob untersucht und festgestellt, dass der Kühlluftstrom im 411 wohl arg verbesserungswürdig sein müsse, weil er nur Turbulenzen beobachten konnte. Er wollte sich daraufhin mit einfachen Mitteln einen Einlauftrichter bauen. Oder wäre es wegen der Verwindungen besser, ein Lüfterrad mit „Umreifung“ zu nehmen?
Dateianhänge:
motorkühlung_schaltplan_komplett_max_farbe.jpg
motorkühlung_schaltplan_komplett_max_farbe.jpg (59.48 KiB) 3987 mal betrachtet
#443825
Hallo Christoph,

Interessantes System, vor allem mit den weiteren Kreisen und Pumpen. Ich behaupte mal frech, dass der Viscolüfter im Motorraum immer laufen muss (von der Warmlaufphase mal abgesehen). Ansonsten wird auch bei voller Geschwindigkeit kaum Luft durch den Kühler wollen. Der Winderstand des Lüfters steigt im Quadrat mit der Luftgeschwindigkeit an die Kraft, die nötigt ist um die Luft da durch zu pressen geht mit der dritten Potenz zur Geschwindigkeit mit. Oder einfach gesagt bei hohen Geschwindigkeiten geht viel mehr Luft um den Kühler da es einfacher für sie ist.

Standardmäßig ist im Unimog ein Lüfter direkt hinter dem Kühler ohne Außenring und ohne Einlaufdüse (Blechverhausung). Dies hat den Effekt dass der Lüfter im Kreisberauch Luft ansaugt und hauptsächlich nach außen weg wirft. Da passt der Zigarrentest sehr gut als Beispiel.

Angenommen man baut eine Einlaufdüse ein und hält sich an die Abstandsregeln (Abstand Lüfter zu Kühler sollte mindestens 40% des Lüfterdurchmessers betragen) und den Luftspalt (Spalt zsichen Lüfter und Einlaufdüse sollte so klein wie möglich sein, max. 1% des Lüfter durchmessers), kann man folgendes erreichen:
- Die Luft wird beinahe homogen über den gesamten Kühler angesaugt und nicht nur über den Kreisbereich.
- Die Luft wird weniger verwirbelt und es einsteht ein aufgefächerter Strahl der genau auf den Motor bläst.
- Der Wirkungsgrad des Ventilators geht nach oben.
- Die tatsächlich geförderte Luftmasse kann um bis zu 40% höher sein.
D.h. du nutz die gesamte Kühlerfläche aus was schon mal die erste Verbesserung ist und dazu pumpst du noch wesentlich mehr Luft durch das System was noch mal mehr Kühlung bringt.

Im Mog hast du das Problem des Platzes daher wirst du den Abstand vermutlich nicht schaffen. Da hat MB am UGN reagiert und den Kühler seitlich gesetzt, hier sieht man auch das sehr lange Blechgehäuse gut, was den bestmöglichen Massentransport ergibt.

Dazu hast du beim Mog noch das zweite Problem, dass der Kühler fest ist während der Motor sich bewegt. So brauchst du einen großen Luftspalt was das System wieder verschlechtert. Hier kommt der Ring um den Lüfter ins Spiel, der die transportierte Luftmaße erhöht und auch wieder den aufgefächerten Strahl erzeugt. Aber leider nicht den gesamten Kühler nutzt, sondern wieder nur den Kreisausschnitt des Lüfters.

Das ist jetzt mal graue Theorie eines Lüfters. Im Mog kann man einigess an der Kühlung verbessern, jedoch ist das Problem Platz und auch die Bewegung des Motors nicht zu unterschätzen.

Glaubst du, dass du irgenwas in den Mog hineinbekommst und wie arg kann sich der Motor gegen den Kühler verwinden?

Gruß aus Shanghai,
Matthias
#443853
Hallo
den Sinn eines Überdruckkühlsystem hatten wir ja schon, aber das wurde ja weg-optimiert. Heutige Kühlsysteme sind weitaus unübersichtlicher als die zwei Kühler eines 411er, trotzdem verlieren diese keine Kühlflüssigkeit, weil dicht und brauchen deshalb auch nicht permanent beobachtet werden. Überdruckkühlsysteme funktionieren schon seit Vorkriegszeiten äußerst zuverlässig, außer es wird optimiert :mrgreen:
Das Thermometer zeigte 95°C. Zusatzkühlung mit Pumpe und Lüfter eingeschaltet und die Temperatur ging sofort zurück.
gestatte mir die Frage,wozu ist das ganze Optimierungs-Gerödel denn gut, wenn das Sytem nicht eigensicher funktioniert.
Ein vernünftiger Mantelstromlüfter packt auch ohne den Behang mit Kühlern, Rohren und Schaltern die par Mehr-PS, schießlich ist im alten 180D mit 43 PS der einfache 4-Blatt-Lüfter ausreichend. Never touch a running system :wink:
#443883
Hallo Helmut,

ich weiss doch, dass Du mein schönes Kühlsystem nicht magst. :wink: Und die Argumente, die Du aufführst, sind natürlich Stand der Technik, mir auch bestens bekannt. Aber das Ganze ist mein Experiment, an dem ich festhalten werde. Nicht zuletzt, weil es gut funktioniert. Nun - mit dem neuen Viscolüfter - ist es auch wieder eigensicher. Übrigens lässt sich der Viscolüfter durch das M27*1,5 links Gewinde innerhalb von 2 Minuten bequem wechseln.

Hallo Uli,

zu der Lösung kam es mit der Aufgabenstellung: Bestehendes Kühlsystem als Basis belassen, durch Viscolüfter Fahrleistung gewinnen, Kühlleistung zuschalten können.
Einen elektrischen Lüfter vor oder hinter dem originalen Kühler hatte ich nicht in Betracht gezogen, wäre aber natürlich auch eine Möglichkeit.

Hallo Matthias,

der Abstand Kühler zu Viscolüfter beträgt etwa 2 cm (siehe Foto). Wenn man am Kühler einen Einlauftrichter für das Lüfterrad machen wollte, müsste der einen radialen Spalt von 2 cm haben, um die gegenseitigen Verwindungen tolerieren zu können. Und der Aufwand wäre ziemlich hoch. Deshalb noch mal meine Frage: Würde ein Außenring auf dem Lüfterrad etwas verbessern?
Dateianhänge:
P1070287_klein.jpg
P1070287_klein.jpg (65.74 KiB) 3821 mal betrachtet
Zuletzt geändert von OPTI-MOG am 23.04.2014, 20:21, insgesamt 1-mal geändert.
#443884
Hallo Christoph,

hab ja auch schon einige Zeit an meinem 411-er einen BMW-Viscolüfter verbaut. Ich habe den Eindruck, dass die Visco-Kupplung bei etwa 85°C zuschaltet, bei dieser Temperatur pendelt sich die Anzeige ein. Bei starker Belastung wird der Motor aber wärmer und geht an die 100 °C. Um die Situation zu verbessern, habe ich eine Blechummantelung gebaut, die die Kühlwirkung etwas verbessert. Aber der Mantel ist mit dem Kühler und nicht mit dem Motor verbunden, was bei der Rahmenverwindung kritisch ist. Der Abstand zwischen Flügelspitzen und Mantel ist mit knapp 1 cm auch zu groß. Auch habe ich gelesen, dass der Mantel den Lüfter in der Tiefe nicht komplett überdecken darf. Wenn man sich das z. B beim großen MB-Trac anschaut, sieht man wie der Mantel technisch sauber gelöst ist.

Bin aber immer noch davon überzeugt, dass ein Visco-Kupplung eine gute Sache ist.

Hier noch zwei Bilder.

Gruß von Hubert
Dateianhänge:
visco_einhausung.jpg
visco_einhausung.jpg (47.18 KiB) 3821 mal betrachtet
visco.jpg
visco.jpg (89.3 KiB) 3821 mal betrachtet
#443911
Hallo Christoph
Deshalb noch mal meine Frage: Würde ein Außenring auf dem Lüfterrad etwas verbessern?
das Teil heist Mantelstromdüsenlüfter. Google mal under dem Begriff oder Mantelstromdüse.
Ja, das bringt viel, da die Randturbulenzen eliminiert werden. Nebenbei ist er auch noch wesentlich laufruhiger, die Randturbulenzen kosten Kraft, machen Radau und senken den Wirkungsgrad.
#443912
Hallo Reiner
Das mit dem E Lüfter ist auch meiner Meinung eine gute Variante .
Dafür hab ich mir schon für kleines Geld einen E Lüfter mit Halter und Einfassung gekauft. Auch dieses Teil ist aus meiner Eclipse D22 weil ich immer was zum messen und kalkulieren als Muster brauche. So wie die Lima aus meinem Auto werde ich auch den E Lüfter in mein Mog bauen. Ist sogar mit Hitzeschalter. Und von den Maßen passt das auch sehr gut. Und in meinem Auto überzeugt er mich schon seit 7 Jahren ( 20 Jahre im Dienst )mit zuverlässiger Arbeit.
Aber erst wenn ich mein neuangefangenes Projekt am Mog beendet habe.

So wie Christoph habe ich auch ständig neue Visionen die ich zwanghaft am Mog umsetzen muss.
Schrauber Grüße
Jürgen
#443920
hallo Christoph,

Wie Helmut schon geschrieben hat, bringt der Ring/Mantel einen höheren Massenfluss und bündelt die Luft anstelle sie einfach nur zu verwirbeln. Daher würde mehr Luft tatsächlich über den Motor geblasen was beim OM636 im 411 von Vorteil ist. Auch steigt die Kühlleistung etwas an, da du mehr Luftmasse durch den Kühler ziehst. Aber leider nur im Durchmesser des Lüfters und nicht über die gesamte Kühlerfläche.
Baust du einen entsprechenden Ring ein, ergeben sich für dich auf alle Fälle Vorteile einer verbesserten Kühlung (messbar). Des weiteren wird mehr Luft über den Motor geblasen und somit einen eventuellen Hitzestau im Standbetrieb reduziert (eventuell mit Zigarren messbar. Bei dem Versuch würde ich gerne Teilnehmen : trink2 )

Ich denke den Lüfter komplett mit Blechgehäuse zu verhüllen ist im 411 nicht so erfolgreich da die Maße sehr beengt und die Bewegungen zwischen Motor und Kühler ordentlich sind.
Die beste Idee sofern technisch machbar wäre einen E-lüfter direkt am Kühler zu befestigen wodurch die Bewegung eliminiert wird.

Hallo Hubert,

Bei der Aussage, dass der Lüfter nicht komplett im Mantel sein soll muss ich dir wiedersprechen. Der Teil des Lüfters der nicht im Mantel/Düse ist bewirkt Turbulenzen und kostet Effizienz (Der Lüfter braucht mehr mehr Energie und fördert weniger Luftmasse). Früher oft und manchmal auch noch heute sieht man dass der Lüfter nicht komplett in der Düse ist, da diese wesentlich günstiger produziert werden können.

Für einen Lüfter ist die komplette Ummantelung immer das Beste. Jedoch hängt es vom Design ab wie groß der Nachteil mit einer teilweise Überdeckung ist.

Gruß aus Shanghai,
Matthias
#443972
Vorab,jeder baut an seinem Unimog wie er möchte!!

@Die beste Idee sofern technisch machbar wäre einen E-lüfter direkt am Kühler zu befestigen
Moin!
Hab ich ja schon ein paar mal angeregt,ist aber warscheinlich zu einfach!
Ich bin ja 4 Jahre+4000KM mit meiner Schneeschleuder(U401),also 4100KG Gewicht durch die Gegend gefahren!
Und das manchmal bis zu 12Stunden bei großer Hitze,ich erinnere nur an 50Jahre Unimog in Gaggenau!
Wir sind von Bochum auf eigener Achse nach Gaggenau.Da die Schleuder dirket vor dem Kühler war
hatten wir auch keinen Fahrtwind zur Kühlung,also stieg die Temperatur auch schon mal auf 95Grad!
Für die Rückfahrt hatte mein Schwager Heinz aus dem Schrott einen 12Volt Ventilator besorgt,
den wir provisorisch einfach aussen am Kühlergitter befestigten+Schalter von innen!
Siehe da,das Problem hatte sich erledigt!Wenn man also jedes PS ausnutzen muß,
warum auch immer,wäre doch die elektrische die einfachste,man könnte sogar den serienmäßigen abbauen,
+nur elektrisch kühlen,wie es schon viele auch bei den Oldtimern machen!
Nach Abbau der Schleuder ist bei mir der elektrische wieder abgebaut worden,
da ich ohne Schleuder sowieso keine Kühlprobleme habe!!
Gruß,Rainer
Ps.ich bin ja kein Schrauber,aber vielleicht könnte sich ja mal ein begabter
für die unbegabten einen Bausatz einfallen lassen,das wär,s,einfach nachbauen,
eigentlich sowas,wie der Ölfilteranschluß,da gehts doch auch!!
#443976
Hallo Reiner,

Ich finde du hast vollkommen recht :spitze
Jeder kann mit seinem Mog machen was er möchte, sonst wäre er ja auch nicht universal.

Ich stelle mein Wissen über Ventilatoren hier gerne bereit, bin jedoch wegen der Entfernung und Zeitverschiebung leicht limitiert. Falls jemand Interesse daran hat, einen Standardlüfter von einem oft gebauten Fahrzeug (z.B. VW Golf,...) inclusive des Metallgehäuses zu verwenden bin ich gerne bereit zu helfen.

Viele Grüße aus Shanghai,
Matthias
#443991
Hallo Freunde,
ich habe an meinen kleinen (trotzdem schnellen) Unimog keine Probleme mit der Temperatur im originalen Kühl-System.
Als alternative zum Aluflügel würden sich die flachen Racimex Lüfter aus dem Zubehör anbieten:
http://www.racimex.de/content/de/auto/r ... atoren.php
Sie werden direkt auf dem Kühler montiert und durch Thermostatregelung geschaltet.
Wieder etwas mehr Leistung für die Berge ;-)

Gruß
Jochen
  • 1
  • 2
  • 3
  • 4
  • 5
  • 10

Hallo Tobias, ist es tragisch etwas mehr abzudrehe[…]

Hallo Tobias, im Jahr 1969 mit Fahrgestell-Endnumm[…]

Hallo Nils, hast du die Dichtfläche gepr&uum[…]

Hallo zusammen, im Zuge der Überholung bzw. d[…]