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Hier werden Fragen zur Technik und zur Restauration des Unimog gestellt.

Moderator: stephan

#365335
Hallo zusammen und ein gutes neues Jahr erstmal!

Ich habe einen Unimog 406 U65 mit Kran und irgendwann auch mit Heckseilwinde. Der Unimog wird für hobbymäßige Forst und Holz-Transportarbeiten eingesetzt.
Und da er beim Kranen auch hin und wieder auch in schrägem Gelände steht habe ich mir überlegt, dass eine Feststellbremse mit ordentlicher Bremskraft auf alle 4 Räder sehr praktisch wäre (da die Kraft der normalen
Handbremse doch begrenzt ist)

Dies könnte man entweder mit einem 2. Hauptbremszylinder machen.
Dieser wird über einen zusätzlichen Handbremshebel oder pneumatisch
betätigt und über ein Wechselventil (wie in einem Fahrschulauto) in den hydraulischen Kreis der Betriebsbremse eingespeist.

Oder die primitive Variante: am Fußpedal der Betriebsbremse wird ein Seilzug angehängt, der über einen Handbremshebel gezogen wird.

Hat von euch schon jemand so etwas verwirklicht oder gesehen und wie sind die Erfahrungen damit ?

Gruß - Stefan
#365444
Hallo Stefan!
Speziell beim Scheibenbremser ist die Handbremse zu schwach um einen guten Stand bei leichteren Seilwindenarbeiten zu gewährleisten.
Da besteht die Möglichkeit die 2.Kammer des BKV mit Druckluft zu beaufschlagen und somit eine wirkungsvolle 4-Radbremse zu erreichen.
Wie das beim U65 mit dem BKV im Rahmen aussieht weiss ich eigentlich nicht.
Ich hatte bei meinen Trommelbremser auch kein Schild zum Abstützen beim Arbeiten mit der Seilwinde und habe daher beim Hebel der Handbremse hinten im Rahmen einen Druckluftzugzylinder mit einer Kette befestigt. Das war komfortabel und wirkungsvoll.
Dateianhänge:
Pneumatische Handbremse.jpg
Pneumatische Handbremse.jpg (55.05 KiB) 3306 mal betrachtet
#456400
Servus miteinander,

das Thema einer wirkungsvollen und schnell aktivierbaren Allrad-Feststellbremse ist für mich nachwievor nicht gelöst.
Ich habe nun die letzte Zeit ein Schnittbild/Schemabild des Bremskraftverstärkers in die Hände bekommen
und anhand dieser Beschreibung bin (war) ich überzeugt, dass ich den Pneumatikteil über den Anschluss Nr. 3 (das ist die Entlüftung)
mit Druckluft beaufschlagen kann und somit eine Vollbremsung auslöse.
Gebremst hat er dann auch wie gewünscht.
ABER hinterher hatte ich Luft im Hydraulik-Kreis in Richtung meines Hauptbremszylinders beim Bremspedals,
was natürlich nicht sehr vorteilhaft ist.

Hat jemand von euch detailliertes Wissen/Erfahrung zu diesem Bremskraftverstärker:
- deutet das darauf hin, dass eine Dichtung im BKV nicht mehr in Ordnung ist ?
- darf ich so eine Zusatzbremse nur mit verringertem Druck ausführen
(vermutlich würden 4-5bar Druckluft ausreichen für eine sichere Feststellberemse)
- oder geht es einfach generell nicht ?

Mir ist bewusst, dass Umbauten und Basteleien an der Bremsanlage nicht trivial sind,
aber ich bitte euch auf sachliche und technische Antworten zu beschränken.

vielen Dank im Voraus !

Gruß - Stefan
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Bremskraftverstärker_U65.JPG
Bremskraftverstärker_U65.JPG (99.85 KiB) 2615 mal betrachtet
#456407
Hallo
die "Verbrecherbremse" ist simpel zu realisieren. Wie Herbert bereits angeführt hat, ist nur beim Zweikammerverstärker eine Kammer mit Druckluft beaufschlagbar. Statt wie bei der Anhängerbremse die eine Kammer abzuschalten, kann man diese auch mit einem simplen 3/2-Wegeventil fluten. Man muss sich aber dabei vor Augen halten, es ist dabei nur die "kleine " Kammer aktivierbar. Davon wird wiederum ein Teil der Bremswirkung durch den ALB reduziert. Die zusätzliche Feststellwirkung ist nur von geringer Wirkung.
Die Vierradfestellbremse gibt es bei den großen Baureihen als SA, zb. bei Feuerwehrfahrzeugen mit Winde. Die Bremsanlage ist aber hydraulisch anders aufgebaut und arbeitet mit einem Vorspannzylinder statt dem BKV. Die Ventiltechnik ist so geschaltet, dass sie nur bei laufendem Motor nutzbar ist. Entweicht nämlich die Druckluft infolge einer Leckage, und das Fahrzeugwäre nur mit der pneumatischen Festellbremse abgestellt, rollt es dann irgendwann der Schwerkraft folgen zu Tal. Bisher ist noch keines den Berg hinaufgerollt. :mrgreen: . Deshalb muss absolut sichergestellt sein, dass die Druckluftversorgung immer gewährleistet ist, sprich der Motor muss laufen.
#456501
Hallo,

bei mir handelt es sich um den Bremskraftverstärker, der hinten im Rahmen sitzt (U65)
Den Gedanken mit dem Vorspannzylinder hatte ich auch -> ich habe einen "neueren" BKV (der vorne beim Bremspedal sitzt) herumliegen, diesen könnte ich soweit kurzschließen, dass er bei Druckluftbeaufschlagung hydraulischen Bremsdruck ausübt.
Aber dies ist ein verhältnissmäßig großes Zusatzgerät und deutlich mehr Umbauarbeit.
Aufgrund der Größe müsste ich ihn hinten im Rahmen platzieren, muss aber den Bremsflüssigkeitsvorrat vom vorderen Hauptbremszylinder beziehen,...
Den Bremsdruck könnte ich nach meinem original verbauten BKV über ein ODER-Ventil einspeisen.

Ich versteh nachwievor nicht wieso bei meinem Bremskraftverstärker die Druckluft in den Hydraulikkreis gelangen konnte??

Gruß Stefan
#464339
Hallo zusammen,

jetzt ist es endlich soweit - ich habe meine Allrad-Feststellbremse mit rel. geringem Umbau-Aufwand realisiert.
Ich habe noch den alten Bremskraftverstärker, der hinten im Rahmen verbaut ist (U65).

Dieser Bremskraftverstärker ist im Prinzipt ein Vorspannzylinder, bei dem ein durch den Fußpedaldruck gesteuertes Druckregelventil vorgeschaltet ist.
Mein erster Versuch, diesen über die Entlüftungsöffnung mit Druckluft zu beaufschlagen ging in die Hose - anschließend hatte ich die
Luft im Bremsflüssigkeits-Kreis. Das Problem hat dann aber wirklich an schlechten Dichtungen gelegen.
Ich habe danach den Bremskraftverstärker einem Rundum-Service unterzogen, d.h. alle Dichtungen getauscht und die Dichtsitze gereinigt/poliert. Im zerlegten Zustand konnte ich auch saubere Anschlußflächen und ein Zwischenstück für den Druckluftanschluss
fräsen lassen.
Im Moment habe ich die Pritsche und die Kipperspinne herunter, da ich die für einen Seilwinden-Aufbau erweitern werde.
Und in dem Zug konnte ich letzte Woche ein 3/2-Wege Ventil (neben dem Differenzial-Sperre-Ventil) und ein Schnell-Löseventil
möglichst nahe am Bremskraftverstärker einbauen.
Mit dem kleinen 3/2-Wege Ventil und die 6mm-Leitungen erfolgt jetzt das Füllen (und somit das Bremsen) des Bremskraftverstärker schön gemächlich. Durch das Schnell-Löseventil ist aber die Entlüftung des Bremskraftverstäkers nicht behindert und die Abluft geht (wie original) wieder hintem im Rahmen weg.

schöne Grüße - Stefan
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Bremskraftverstärker im Original-Zustand
Bremskraftverstärker im Original-Zustand
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mit zusätzlichem Anschluss
mit zusätzlichem Anschluss
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